Und wieder war es das Fernsehen, das einem Jugendlichen mit einem Schlag zum unbedingten Berufswunsch verhalf. Valer Sabadus war siebzehn, als er mit seiner Mutter im Fernsehen Andreas Scholl sah. Natürlich tat er daraufhin das, was alle pubertierenden Jungs in so einer Situation einfach tun müssen: Er imitierte den Countertenor. Und zwar erstaunlich gut. So gut, dass er aus der niederbayrischen Kleinstadt Landau an der Isar nach München ging und an der dortigen Musikhochschule Gesangsunterricht nahm. Den Status des Spätzünders streifte er sehr schnell ab: Als er 2013, zehn Jahre später, sein Studium abschloss, hatte er bereits sein Debüt an den Salzburger Pfingsfestspielen, an der Oper Frankfurt und der Oper Köln hinter sich und konnte mit „Hasse Reloaded“ sein erstes preisgekröntes Album vorweisen. Seitdem gehört der gebürtige Rumäne mit deutschen Wurzeln zu den führenden Countertenören weltweit. Einen kleinen Ausflug in die Welt der Popkultur wagte er 2016 mit dem Rapper Samy Deluxe. Gemeinsam bestritten sie ein Crossover-Programm anlässlich des Leibniz-Jahres.