Die Berliner Philharmoniker sind in Europa zu Hause und feiern dies seit 1991 mit einem jährlich am 1. Mai stattfindenden Europakonzert, jeweils an einem kulturgeschichtlich bedeutsamen Ort. Der 1. Mai erinnert zudem an den Gründungstag des Orchesters im Jahr 1882. Das Jahr 1991, in dem das Konzert zum ersten Mal stattfand, stand wiederum ganz im Zeichen der Wiedervereinigung Deutschlands.
Mit dem diesjährigen Europakonzert wollen die Berliner Philharmoniker ein starkes Zeichen für die deutsch-französische Freundschaft setzen
Nach Lissabon, Moskau, Neapel, Stockholm und Athen wollen die Philharmoniker in diesem Jahr in der französischen Hauptstadt ein starkes Zeichen für die deutsch-französische Freundschaft setzen. Daniel Harding, Musikdirektor des Orchestre de Paris und Europakonzert-Debütant, dirigiert Werke von Wagner, Berlioz und Debussy, die die vielfältigen kulturellen Verflechtungen der beiden Musiknationen beleuchten: Wagner lebte über drei Jahre in Paris und war fasziniert von Berlioz, als er zum ersten Mal dessen dramatische Sinfonie „Romeo et Juliette“ hörte, Debussy wiederum verband mit Wagner eine Art Hassliebe und war trotz kulturpolitischer Feindseligkeit begeistert von dem Bayreuther Meister. Solist ist der walisische Bassbariton Sir Bryn Terfel, der „Wotans Abschied und Feuerzauber“ aus Wagners „Walküre“ interpretiert.
Das Pariser Musée d’Orsay liefert die kulturgeschichtliche Kulisse für das Europakonzert. Es beherbergt Meisterwerke unter anderem von Monet, van Gogh, Degas und Rodin und liegt am südlichen Ufer der Seine im Herzen von Paris. Ursprünglich war es ein Bahnhof, der zur Weltausstellung im Jahr 1900 eröffnet wurde. Seit 1986 ist es ein Museum und nun Konzertsaal für das traditionsreiche Europakonzert der Berliner Philharmoniker.
Daniel Harding über das Europakonzert 2019 im Gespräch mit Emmanuel Pahud:
concerti-Tipp:
Mi. 1.5., 11:00 Uhr
Europakonzert der Berliner Philharmoniker
Liveübertragung im Ersten, im Rundfunk und in der Digital Concert Hall