In Leipzig ist Andris Nelsons längst kein Unbekannter mehr. Immerhin dirigierte er seit 2011 das Gewandhausorchester bereits in acht Konzerten. Am 1. Februar 2018 wurde er dann schließlich – nach Felix Mendelssohn – als jüngster Gewandhauskapellmeister in sein Amt eingeführt. Bereits im Mai 2017 stellte der lettische Dirigent ein Programm vor, das fast ausschließlich Werke von Antonín Dvořák enthielt.
Dvořák und die tschechische Nationalmusik
Der junge Dvořák hielt sich mühsam als Bratscher in Prager Tanzkapellen und Theaterorchestern über Wasser. Hautnah erlebte Dvořák den Opernkomponisten und Kapellmeister Smetana, der eine zentrale Figur im Prager Musikleben der 1860er und 70er-Jahre war, und spielte unter seinem Dirigat beispielsweise im Jahr 1868 die Uraufführung der Oper „Dalibor“.
Unter diesen Eindrücken begann Dvořák Volksliedsammlungen zu studieren. Darauf gründend entwickelte er seine eigene musikalische Sprache, die wesentlich zum Erfolg der tschechischen Nationalmusik beitrug.
Andris Nelsons und Kristine Opolais
Im Programm von Andris Nelsons folgen der Konzertouvertüre „Otello” Ausschnitte aus Dvořák Oper „Rusalka” und eine der „Zigeunermelodien“ sowie eine Arie aus Smetanas „Dalibor“. Den Vokalpart übernimmt Nelsons‘ Ehefrau Kristīne Opolais. Sie gilt als ausgewiesene Expertin im slawischen Opernrepertoire, seit sie 2010 bei Martin Kusejs Münchner „Rusalka“-Inszenierung für die erkrankte Anna Netrebko einsprang und von da an als ultimative Sängerdarstellerin für die Partie der „Rusalka“ erkannt wurde. Mit diesem Konzert, das unter der Regie von Ute Feudel aufgezeichnet wurde und nun erstmals vom deutsch-französischen Fernsehsender arte ausgestrahlt wird, gibt sie ihr Leipziger Debüt im Gewandhaus.
concerti-Tipp:
Andris Nelsons dirigiert Antonín Dvořák
So. 25.2., 18:20 Uhr
Mit: Gewandhausorchester Leipzig, Kristīne Opolais und Andris Nelsons (Leitung)
arte