Es ist äußerst schwierig, Genaueres über das Leben von Johann Philipp Krieger zu erhalten: Es gibt kaum Daten und auch kein Grab – und ein Großteil seiner Kompositionen gelten als verschollen. Über 2.000 Werke sollen es gewesen sein, die ihn zu einem der produktivsten und einflussreichsten Komponisten des Hochbarocks machten. Immerhin das weiß man. Und auch, dass Kriegers Karriere recht ungewöhnlich war. Zumindest anfangs.
Ein Leben am Weißenfelser Hof
Schließlich wurde er als Sohn eines reichen Teppichmachers in Nürnberg geboren. Seine Karriere stand damit eigentlich schon fest – nämlich in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Doch nicht nur Nürnberger Musiker, sondern auch Kriegers Eltern erkannten das Talent des Jungen und ließen ihn ausbilden.
Danach war Kriegers Werdegang allerdings typisch für seine Zeit: Bereits als Jugendlicher ließ er sich im Ausland ausbilden, wobei die meisten seiner Lehrer Italiener waren, und ließ sich von Herzögen als Kapellmeister engagieren. So trat er zum Beispiel in die Dienste des Markgrafen Christian Ernst in Bayreuth ein. Wie bei Pachelbel oder auch Buxtehude eilte ihm damals sein guter Ruf voraus. Und nachdem er vor Kaiser Leopold I. in Wien musiziert hatte, wurden er und seine Geschwister sogar in den Adelsstand erhoben. Mit nicht einmal 30 Jahren kam er an den Weißenfelser Hof in Sachsen, wo er die 40 Jahre bis zu seinem Tod 1725 auch blieb.
Details über Johann Philipp Krieger
So viel bzw. so wenig ist zu Johann Philipp Krieger bekannt. Für das Musik-Feature auf BR-Klassik wandelt heute Abend nun Bernd Noack auf den Spuren des heute fast vergessenen Barockkomponisten und versucht, dessen Leben ebenso zu ergründen wie dessen Musik. Hilfe erhält Noack dabei von einem direkten Nachfahren Kriegers, der aus dem verwandtschaftlichen Nähkästchen plaudert und dabei immer wieder auf die Musik seines Ahnen eingehen wird.
„Ich will in Friede fahren“ von Johann Philipp Krieger:
concerti-Tipp:
Das Musik-Feature
Das Leben Johann Philipp Kriegers
Fr. 19.1., 19:05 Uhr
BR-Klassik