Kein Lexikon, keine Enzyklopädie, auch keine virtuelle Bibliothek, sondern ein Reiseführer soll jsbach.de sein. Das Bach-Archiv Leipzig, das die Webseite in Kooperation mit der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen und Deutschlandfunk Kultur ins Leben rief, bietet damit einen Einstieg in das Leben und Wirken des Thomaskantors. Das Bach-Archiv in Leipzig schenke Johann Sebastian Bach zum 333. Geburtstag am 21. März mit dem neuen Portal eine multimediale Online-Plattform.
jsbach.de: Ein multimediales Kalendarium zur Lebensgeschichte Bachs
Mittels historischer Quellen und audiovisueller Medien informiert jsbach.de auf Basis der aktuellen Bach-Forschung. „Nach den beiden professionellen Plattformen „Bach digital“ und der „Bach Bibliografie“ haben wir mit jsbach.de unser Online-Angebot nun entsprechend ergänzt“, erklärt Peter Wollny, Direktor des Bach-Archivs Leipzig. Als zentrale Bach-Forschungsinstitution müsse das Bach-Archiv auch mit Angeboten für ein möglichst breites Publikum präsent sein.
Die Plattform ermöglicht dem Nutzer in einem ersten Modul, auf einem Zeitstrahl durch Bachs Leben zu gleiten und die originalen Bach-Dokumente wie Anstellungsgesuche, Briefe, Memoriale oder Orgelgutachten im Volltext zu lesen. Weitere Ebenen des Zeitstrahls informieren parallel über die weltgeschichtlichen und anderen musikalischen Ereignisse der Bach-Zeit. Zudem kann der Nutzer die einzelnen Teile der seit 2015 laufenden Sendereihe „Universum JSB“ – eine Hörbiographie über J. S. Bach – von Deutschlandfunk Kultur in der Mediathek nachhören. Die von Schauspielern eingesprochenen Bach-Zitate sind auch Bestandteil des Kalendariums.
Bald auch auf Englisch, Japanisch, Russisch und Spanisch
In den kommenden Jahren soll jsbach.de systematisch ausgebaut werden. Geplant sind neue Module, die beispielsweise anhand historischer Zeichnungen und Kupferstiche Bach-Orte wie Leipzig oder Köthen lebendig werden lassen. Auch eine virtuelle Ausstellung zu Bachs Instrumentarium ist in Planung. Außerdem soll die Seite später auch auf Englisch, Japanisch, Russisch und Spanisch verfügbar sein.
Das Bach-Archiv Leipzig versteht sich als musikalisches Kompetenzzentrum am Hauptwirkungsort Johann Sebastian Bachs. Sein Zweck ist, Leben, Werk und Wirkungsgeschichte des Komponisten und der weit verzweigten Musikerfamilie Bach zu erforschen, sein Erbe zu bewahren und als Bildungsgut zu vermitteln. Präsident des Bach-Archivs Leipzig ist der britische Dirigent und Bach-Spezialist Sir John Eliot Gardiner.