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Kino 13.11.: „La Bayadère“ live aus dem Royal Opera House

Märchenhafte Bilderwelt

Die Choreografin Natalia Makarova lässt in „La Bayadère“ am Londoner Royal Opera House eine exotische Märchenwelt wiederauferstehen.

vonMaximilian Theiss,

Seit seiner Uraufführung 1877 gehört „La Bayadère“ zum kulturellen Erbe der russischen Kulturmetropole St. Petersburg, auch wenn die Handlung des Balletts im seinerzeit exotischen Indien spielt. Der französische Choreograf Marius Petipa als künstlerischer Leiter der Uraufführung hatte zu dieser Zeit bereits dreißig Jahre am St. Petersburger Mariinsky- und Bolschoi-Theater gewirkt und der russischen Ballettkunst zu ihrer legendären Glanzzeit verholfen, die bis heute nachwirkt. Auch Léon Minkus aus Österreich-Ungarn, der die Musik zu „La Bayadère“ schrieb, war zu dieser Zeit offizieller Komponist des Russischen Imperial Balletts und verfasste in seiner Zeit in St. Petersburg mehr als 300 Ballettmusiken.

Zunächst nur in Russland erfolgreich: „La Bayadère“

Erfreute sich das Ballett über die verbotene Liebe zwischen dem Krieger Solor und der Tempeltänzerin Nikija in Russland großer Beliebtheit, dauerte es seine Zeit, bis die westliche Hemisphäre vom Werk überhaupt erst einmal Notiz nahm. Als das Kirow-Ballett – so lautete zwischen 1935 und 1991 der Name des Mariinsky-Balletts – 1961 auf einer Tournee in Paris die europäische Erstaufführung von „La Bayadère“ bestritt, gehörte die Tänzerin Natalia Makarova bereits zur Compagnie, auch wenn sie damals nicht zum Tournee-Ensemble gehörte. 1970 jedoch kehrte sie nach einer anderen Tournee nicht mehr in die Sowjetunion zurück und suchte in London politisches Asyl. Schon bald war sie in der westlichen Hemisphäre eine der meistgefragten Tänzerinnen. Ein Meilenstein ihrer Karriere war die 1980 von ihr geleitete Aufführung von „La Bayadère“, die sie neun Jahre später erstmals auch mit dem Royal Ballet präsentierte.

Die besondere Magie dieser Produktion, die noch immer fester Repertoire-Bestandteil in Covent Garden ist, mag auch daher rühren, dass Makarova als gebürtige St. Petersburgerin eine ganz besondere (und vor allem langjährige) Verbindung zu diesem Werk hat. Und in der Tat fällt es noch immer schwer, sich der düsteren, märchenhaften Magie der opulenten Bilderwelten zu entziehen. Eine ideale Kinoübertragung also, um einem tristen Novemberabend einen gewissen Glanz zu verleihen.

Sehen Sie hier den Trailer zu „La Bayadère“ am Royal Opera House:

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Mehr Informationen

concerti-Tipp:

Royal Opera House
Di. 13.11., 20:15 Uhr
Ludwig Minkus: „La Bayadère“
Natalia Makarova (Choreografie), Ludwig Minkus (Leitung)

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