Zwei aktuelle Werke und eine Uraufführung: Das Royal Ballet zeigt sich von seiner zeitgenössischen Seite: „Within the Golden Hour“ von Choreograf Christopher Wheeldon basiert auf der Geschichte von sieben Paaren, die sich trennen und neue Beziehungen eingehen. Das Ganze zu Musik von Vivaldi und Bossi, getaucht in leuchtende Farben, die an einen Sonnenuntergang erinnern. „Flight Pattern“ von Crystal Pite verwendet Góreckis bekannte Klagelieder-Sinfonie, zu der auf schmerzlich-leidenschaftliche Weise das Thema Migration im großen Tanzensemble reflektiert wird.
Neues Werk von Sidi Larbi Cherkaoui

„Medusa“ ist eine neue Arbeit des Choreografen Sidi Larbi Cherkaoui für das Royal Ballet. Bewegung und die Sprache des Körpers beherrscht er so universell wie kaum ein anderer. Dabei war die Umgebung, in der Sidi Larbi Cherkaoui aufwuchs, alles andere als kulturaffin. Er kam als Sohn einer belgischen Katholikin und eines marokkanischen Gastarbeiters muslimischen Glaubens 1976 in Antwerpen zur Welt. In der Koranschule war er der einzige Hellhäutige und in der allgemeinbildenden, flämischen Schule der einzige mit arabischem Namen. Es gab weder eine Religion noch Sprache, in der er sich zuhause fühlte. Dass die Herkunft aus einem bestimmten Kulturkreis relativ sein kann, hatte er am eigenen Leib erfahren. Deswegen betrachtet Cherkaoui Kultur als etwas, das sich permanent verändert.
concerti-Tipp:
Do. 16.5., 20:15 Uhr
Within the Golden Hour/ Medusa/Flight Pattern
ROH im Kino
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