Man glaubt es kaum, aber auch Dirigenten haben ein Privatleben. Sie reden nur nicht gern darüber. Insofern ist die anrührende Geschichte des Dirigenten Thibaut, die sich schnell zur Geschichte seines Bruders Jimmy ausweitet, natürlich rein fiktional. Die beiden lernen sich erst in der Mitte ihres Lebens kennen, als Thibaut – von der globalen Musikwelt geliebt und verehrt – erfahren muss, dass er seine genetischen Eltern gar nicht kennt, dass er ein Adoptivkind ist. Und plötzlich steht da dieser Mensch vor ihm, mit dem er sich eigentlich die Kinderstube hätte teilen müssen. Die getrennten und nun plötzlich vereinten Brüder haben sich denkbar unterschiedlich entwickelt. Freilich schlägt auch bei Jimmy seine Musikalität durch, jedoch auf eine bodenständigere Art, denn er spielt Posaune in der Blaskapelle einer Arbeiterstadt. Seinen kargen Lebensunterhalt indes erarbeitet er sich in einer Schulküche.
In einem Orchester ist die Posaune recht fern vom Dirigenten positioniert, und diese Ferne spüren auch die beiden Brüder – anfangs. Denn eine herausragende Musikalität wurde offensichtlich auch Jimmy mitgegeben, das merkt Thibaut schnell. Diese Gemeinsamkeit veranlasst ihn dazu, das Schicksal ein Stück weit gerechter zu machen. Thibaut fördert seinen kleinen Bruder, wie es ihm möglich ist, mit dem großen Ziel, dass der Jimmy aus der Schulküche mit seinem Orchester einen Wettbewerb gewinnt. Doch Jimmy beginnt, von einem ganz anderen Leben zu träumen. Und Thibaut muss feststellen, dass umgekehrt auch er von Jimmy Heilung erfahren kann.
concerti-Tipp:
Die leisen und die großen Töne
ab 26.12. im Kino
Weitere Infos unter neuevisionen.de