Mozart komponierte seine, wie Wagner sie nannte, „Oper aller Opern“ erst in seinen letzten Lebensjahren und erzielte damit einen seiner größten Erfolge. 1787 wurde „Don Giovanni“ in Prag uraufgeführt und zählt bis heute zu den Publikumslieblingen der großen Opernhäuser. Komik, Pathos, Tragik und Übernatürliches vermischen sich in dem Werk, das neben „Così fan tutte“ und „Le nozze di Figaro“ zu den drei Opern gehört, die Mozart mit Librettist Lorenzo Da Ponte geschrieben hat. Vordergründig geht es in „Don Giovanni“ um den titelgebenden zügellosen Frauenhelden, der sich mit seiner unbändigen Lust zahlreiche Feinde macht und am Ende daran zugrundegeht. Schürft man tiefer in der Handlung, entdeckt man einen Helden, der die göttliche Weltordnung herausfordert, die erst mit seiner Verdammnis wiederhergestellt wird.
Der belgische Theaterregisseur und Tony Award-Gewinner Ivo Van Hove bringt die Tragikomödie als Neuinterpretation auf die Bühne der Metropolitan Opera und feiert mit der Premiere am 5. Mai auch sein Debüt am New Yorker Opernhaus. Als Szenerie wählt er eine abstrakte architektonische Landschaft und möchte die dunklen Ecken der Geschichte und ihrer Charaktere ausleuchten. Wie Van Hove feiert auch Dirigentin Nathalie Stutzmann ihr Met-Debüt und führt die hochkarätige Besetzung, angeführt von Bariton Peter Mattei (Don Giovanni) und Bassbariton Adam Plachetka (Leporello), durch den Abend. In Deutschland ist die Produktion direkt aus New York als Live-Übertragung bundesweit in ausgewählten Kinos zu erleben.
concerti-Tipp
Mozart: Don Giovanni
Sa. 20.5., 19:00 Uhr
Weitere Infos und teilnehmende Kinos: metimkino.de