Gleich drei denkbar unterschiedliche Opernproduktionen der New Yorker Metropolitan Opera sind in diesem Monat im Kino zu erleben. Den Anfang macht Daniele Rustioni, der den „Falstaff“ dirigiert. Verdis letztes Meisterwerk, das auf Shakespeares „Die lustigen Weiber von Windsor“ beruht, ist in Robert Carsens vielgelobter Inszenierung zu erleben, die auf dem Land im England des 20. Jahrhunderts spielt. Den schurkischen Ritter Falstaff, der von einem Trio kluger Frauen lustvoll gequält wird und seine wohlverdiente Strafe erhält, gibt Michael Volle. Für den Bariton ist dies die erste Verdipartie an der Met.
Aus der Met auf die Kinoleinwand
Zwei Wochen später geht es dann auf die Langdistanz mit Richard Strauss’ „Rosenkavalier“. Nach seinen dramatischen und schwer verdaulichen Opern „Salome“ und „Elektra“ sehnte sich der Komponist nach einem heiteren Stoff und huldigte mit seiner Musikkomödie nach Art der Opera buffa seinem großen Vorbild Mozart. Schon die Handlung mit dem lüsternen Adligen, der einem Dienstmädchen nachstellt, erinnert an „Le nozze di Figaro“. Gleichwohl ist die Tonsprache des „Rosenkavalier“ klar in ihrer Entstehungszeit verortet.
Ende April tritt der Musikdirektor persönlich ans Pult: Dann dirigiert Yannick Nézét-Séguin James Robinsons Inszenierung von „Champion“. In diesem bahnbrechenden Werk kombiniert Terence Blanchard Oper und Jazz und erzählt dabei die wahre Geschichte des bisexuellen Boxweltmeisters Emile Griffith.
concerti-Tipp:
Falstaff: Sa. 1.4., 18:30 Uhr
Rosenkavalier: Sa. 15.4., 18:00 Uhr
Champion: Sa. 29.4., 19:00 Uhr
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