2018 wurde weltweit feierlich der hundertste Geburtstag Leonard Bernsteins begangen. Schon damals waren die Regisseure Martin Scorsese und Steven Spielberg im Gespräch für eine Verfilmung seines bewegten Lebens, es scheiterte aber an der Umsetzung. Erst jetzt kommt mit „Maestro“ eine nachträgliche Würdigung über den legendären Dirigenten und „West Side Story“-Komponisten in die Kinos und ist zudem über den Streamingdienst Netflix abrufbar. Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller ist Bradley Cooper, der nach eigenen Angaben als Kind davon geträumt habe, Dirigent zu werden. Umso überraschender mag es erscheinen, dass der Hollywoodstar nicht Bernsteins musikalischen Werdegang in den Mittelpunkt rückt, sondern dessen Ehe zur chilenischen Schauspielerin Felicia Montealegre, gespielt von Carey Mulligan. 1946 lernten sich die beiden auf einer Party kennen und heirateten fünf Jahre später. Obwohl Montealegre schon kurz nach der Hochzeit erfahren haben soll, dass Bernstein homosexuell ist, ist sie bis zu ihrem Tod 1978 an seiner Seite geblieben.
Die Premiere von Maestro im September auf dem Filmfestival Venedig wurde vom Publikum mit stehenden Ovationen gefeiert. Unter den Gästen waren auch die Kinder Bernsteins und Montealegres, die während der Entstehung des Film eng mit Bradley Cooper zusammengearbeitet haben. „Es war unglaublich berührend, dass Bradley sich so viel Mühe gegeben hat, uns nicht nur einzubeziehen, sondern diese Geschichte so authentisch wie möglich zu erzählen“, erzählte Jamie Bernstein im Rahmen der Premiere.
concerti-Tipp:
Maestro
ab 6.12.23 im Kino sowie auf Netflix
Weitere Infos: netflix.com