Die englische Halbinsel Cornwall ist bekannt für ihre kontrastreiche Landschaft, für wunderschöne Gärten, für Rosamunde Pilcher – und für John Treleaven. Im Fischerdorf Porthleven kam der Startenor 1950 zur Welt und wurde von einer Konzertpianistin entdeckt, als diese ihn in seinem Chor singen gehört hat. Von Cornwall ging es für den Sänger zunächst nach London, dann nach Deutschland und in den Rest Europas sowie in die USA und nach Australien. Unter Dirigenten wie Simon Rattle, Claudio Abbado oder Donald Runnicles brillierte Treleaven in Opern etwa von Verdi, Strauss und Wagner. Doch wenn der Vorhang fiel, wurde aus dem Star zwangsläufig ein Privatmann und Familienvater. Heute ist Treleaven in Rente und kann auf ein Leben voller Erfolg, aber auch voller Entbehrungen zurückblicken, denn nicht immer konnte er mit dem Leistungsdruck der Branche umgehen. Auch blieb ihm oft zu wenig Zeit für seine Familie. Vor allem sein Sohn Lawrence Richards litt unter der häufigen Abwesenheit seines Vaters. Da zählten Momente, wie sie Vater und Sohn im Jahr 2018 bei einem gemeinsamen Roadtrip entlang der Küsten Cornwalls erleben, umso mehr.
Aus der Reise, die in einem Konzert John Treleavens gipfelt (und endet), hat Richards den Dokumentarfilm „Son of Cornwall“ gemacht, in dem er erforscht, was seinen Vater als Künstler antreibt, in dem er aber auch in Gesprächen und Interviews einen nicht immer angenehmen Blick auf die Vergangenheit zwischen Karriere und Familienleben offenbart.
concerti-Tipp:
Son of Cornwall (Dokumentation)
ab 13.4.2022 in ausgewählten Kinos
Hier gibt es weitere Infos.