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Kino-Tipp: Tales of Hoffmann

War alles nur ein Rausch?

Offenbachs vielschichtige Oper „Hoffmanns Erzählungen“ ist in einer hochkarätig besetzten Inszenierung aus dem Royal Opera House im Kino zu sehen.

vonRedaktion,

Slapstick, Schauer, Düsternis, Surreales: Damiano Michielettos Inszenierung von „Hoffmanns Erzählungen“, die im November im Londoner Royal Opera House ihre Premiere feierte, ist ein schillerndes Spektakel. Damit trägt sie dem Titel der dramatischen Vorlage von Jules Barbier und Michel Carré Rechnung, deren Theaterstück als „Les contes fantastiques d’Hoffmann“ („Hoffmanns fantastische Erzählungen“) in Paris aufgeführt wurde. Denn die Fantasie vermag bekanntlich in alle emotionalen Richtungen ausschlagen. Jacques Offenbach sah damals eine Aufführung des Dramas und entschied sich daraufhin, es zu vertonen. Die Entstehung und vor allem die Überarbeitungen und (mögliche) Vollendung der Oper ist bis heute Gegenstand der Forschung.

Ein Musiktheater der besonderen Form

„Hoffmanns Erzählungen“ ist ein wunderlicher Solitär der Opernwelt: In drei Episoden sind dieselben Sängerinnen und Sänger in denselben Rollentypen zu erleben, und doch sind die Geschichten säuberlich voneinander getrennt. Eigentlich. Denn E. T. A. Hoffmann, in unserer Welt wie auch in der Welt von Offenbachs Oper jener große Schriftsteller der Romantik, wandert durch alle Geschichten, die er einst selbst geschrieben hat.

So erschlagend die Inszenierung auch sein mag, sie kann nicht vom exquisit besetzten Ensemble ablenken: Juan Diego Flórez gibt den Hoffmann, in den anderen Rollen sind Ermonela Jaho, Christophe Mortagne, Christine Rice und Ryan Vaughan Davies zu erleben. Ein unscheinbares Requisit auf der opulenten Bühne ist übrigens eine Flasche Absinth. Vielleicht ist ja sie an all dem Spektakel Schuld.

concerti-Tipp

Tales of Hoffmann in Covent Garden
ab 15.1. im Kino
Teilnehmende Kinos und Termine: rbokino.com

Termine

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