„Wir waren alle verliebt in sie, aber sie war halt unerreichbar“, schwärmte Christian Strauss, Sohn von Richard Strauss, von Lisa Della Casa, die 2012 im Alter von 93 Jahren gestorben ist. Die Schweizer Sopranistin war in den 50er- und 60er-Jahren vielleicht die begnadetste und glaubwürdigste, sicher aber die schönste Mozart- und Strauss-Interpretin auf den Opernbühnen zwischen Salzburg und New York. Bis heute gilt sie als unerreichte Idealbesetzung für Strauss‘ Oper „Arabella“.
Lisa Della Casa – Ikone der 70er
Anfang der 70er-Jahre war Lisa Della Casa eine Ikone, der alles gelang, und der die Opernliebhaber – trotz oder gerade wegen ihrer Unnahbarkeit – zu Füßen lagen. Dennoch beendete sie 1974 für alle überraschend abrupt und unerklärt ihre Karriere, verweigerte jedes Interview und zog sich auf das sagenhafte Schloss Gottlieben am Bodensee zurück.
Für den einstündigen Dokumentarfilm „Lisa Della Casa – Liebe einer Diva“ brach die Ausnahme-Sopranistin ihr Schweigen und gab 2008 ihr erstes Interview seit über 30 Jahren. Der Film, in dem Zeitzeugen und Kollegen wie Renée Fleming, Anneliese Rothenberger, Inge Borkh oder Sena Jurinac zu Wort kommen, zeigt, dass für Lisa Della Casa die Liebe zur Familie weit über der Karriere stand.
Lisa Della Casa in Strauss’ „Arabella“:
concerti-Tipp:
„Lisa Della Casa – Liebe einer Diva“
Di. 12.12., 23:45 Uhr
BR Fernsehen