Geboren in Heidelberg als Sohn eines Deutschen und einer Französin, unternahm Nicolas Altstaedt mit sechs Jahren seine ersten Streichversuche auf dem Cello. Eine eher zufällige Wahl, da sein Vater ein wenig Klavier und Cello spielte – und für die Tasten hatte sich halt schon sein Bruder entschieden. Doch dann ließ ihn das Instrument nicht mehr los, und als er mit 14 Jungstudent in Detmold wurde, war klar: Eines Tages würde der Teenager Cellist werden.
Suche nach der einen musikalischen Wahrheit
Als Artist in Residence des SWR Symphonieorchesters hat Altstaedt es sich nicht leicht gemacht und die großen Brocken der Celloliteratur auf den Spielplan gesetzt. Nach Schostakowitschs zweitem Cellokonzert steht jetzt jenes von Esa-Pekka Salonen an – ein modernes Meisterwerk, das schon jetzt, zwei Jahre nach der Uraufführung, auf dem besten Wege ist, fester Bestandteil des Konzertrepertoires zu werden.
Die Musik von Esa-Pekka Salonen ist expressiv und sorgt bei den Zuhörern für nachhaltige Eindrücke. Dennoch lässt sie sich schwer in eine Schublade einordnen. Denn für Salonen zählt weniger die Suche nach der einen musikalischen Wahrheit als vielmehr die nach kraftvollen Erfahrungen. Sein Ziel ist es, Musik zu schreiben, die auch der durchschnittliche Konzertgänger verstehen und genießen kann. Er wehrt sich gegen nicht die Unterscheidung von E- und U-Musik, für ihn ist Musik Musik: „Die Menschen erwarten etwas anderes von Musik in verschiedenen Situationen. Es gibt Momente, wo auch ich gern Popmusik höre. Dass das, was wir als Musik verstehen, so eine Bandbreite abdeckt – das ist doch faszinierend.“
concerti-Tipp:
Fr. 15.11., 20:00 Uhr
Nicolas Altstaedt (Violoncello), SWR Symphonieorchester, Christoph Eschenbach (Leitung)
Salonen: Cellokonzert & Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 „Rheinische“
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