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Radio-Tipp 15.6.: Zum 200. Geburtstag von Charles Gounod

Mit Musen und Altmeistern zum Erfolg

Das heutige Musik-Feature von BR Klassik widmet sich um 19.05 Uhr dem französischen Komponisten Charles Gounod, der am 17. Juni 200 Jahre alt geworden wäre

vonIrem Çatı,

Charles Gounod war ein vielseitiger Mensch mit markanten persönlichen und musikalischen Interessen und Vorlieben. Seinen 200. Geburtstag nimmt BR Klassik zum Anlass, den Hörern eine Wort-Musiksendung über Charles Gounod zu schenken und seine Facetten näher kennenzulernen. Von der Mutter, einer Pianistin, erbte er sein musikalisches Talent, vom früh verstorbenen Vater, einem Maler, die Begabung die Kunst mit Pinsel und Leinwand. Doch Gounods Vorliebe galt der Musik und so studierte er bereits früh bei Anton Reicha, bevor er 1836 ans Pariser Konservatorium wechselte. Nachdem er mit nur 21 Jahren den renommierten Kompositionswettbewerb „Prix de Rome“ gewann und mit dem damit verbundenen Stipendium nach Rom reisen durfte, entdeckte er dort für ihn neue musikalische Facetten.

Fasziniert von Bach

In Rom lernte Gounod 1839 Fanny Hensel, die ältere Schwester Felix Mendelssohns, kennen, die dort mit ihrem Mann Wilhelm Hensel lebte. Fanny Hensel war eine herausragende Pianistin sowie Komponistin und geprägt durch die Bachtradition ihrer Familie. Sie brachte dem jungen Charles die Musik des Thomaskantors näher.

So schrieb er: „[…] dank ihrem [Fanny Hensels] schönen Talent und ihrem wunderbaren Gedächtnis wurde ich mit einer Menge deutscher Meisterwerke bekannt, die mir damals noch ganz fremd waren; unter anderem mit zahlreichen Stücken von Sebastian Bach, wie Sonaten, Fugen und Präludien, Konzerten und mit einer Reihe Mendelssohnscher Kompositionen, welche für mich wie Offenbarungen einer neuen Welt waren.“

Aus der Faszination zu Bachs Werken entstand auch sein wohl bekanntestes Stück und eine der beliebtesten Kompositionen der klassischen Musik: die „Méditation sur le 1er prélude de Bach“. Dabei entsprang sie mehr aus einer Laune heraus, als Gounod zu Bachs Präludium C-Dur für Klavier improvisierte und um die uns heute so bekannte Melodie ergänzte. Später fügte er noch den Text des „Ave Maria“ hinzu.

Charles Gounod, Fotografie von Nadar 1890
Charles Gounod, Fotografie von Nadar 1890 © gemeinfrei

„Abbé Charles Gounod“

Zurück in Paris war Gounod ab 1843 zunächst als Kapellmeister und Organist tätig. Nebenher studierte er Theologie und überlegte sogar ins Priesteramt einzutreten – seine Briefe unterzeichnetet er zu dieser Zeit zumindest mit „Abbé Charles Gounod“ – entschied sich aber wieder einmal für die Musik. Seine geistlichen Werke machen einen Großteil seines kompositorischen Schaffens aus.

Musikalisch wurde er dabei besonders von Giovanni Pierluigi da Palestrina, dessen Werke er ebenfalls während seines Aufenthalts in Rom kennengelernt hatte. Nachhaltig davon beeindruckt, schrieb Gounod bereits auf dem Rückweg von Rom nach Paris sein erstes Requiem. Viele seiner geistlichen Werke, sind nach dem Vorbild Palestrinas komponiert worden.

Durchbruch mit „Faust“

Abgesehen von seinem „Ave Maria“ und seinen geistlichen Werken ist Charles Gounod heute aber vor allem als Opernkomponist bekannt. Insgesamt zwölf Opern schrieb er, eine dreizehnte blieb unvollendet. Einen entscheidenden Anstoß gab auch die Sängerin Pauline Viardot, die er ebenfalls in Rom kennengelernt hatte und die ihn zu den ersten Versuchen animierte. Nachdem seine ersten drei Opern nicht den gewünschten Erfolg brachten, verschaffte ihm „Faust“ 1859 den Durchbruch. Bis heute gilt sie als sein Meisterwerk und ist neben „Roméo et Juliette“ seine bekannteste Oper.

Neben Gounods bekannten Werken legt das Musik-Feature von BR Klassik den Themenschwerpunkt auf seine Musen. Denn auf dem Weg zum Erfolg wurde er nicht nur von Fanny Hensel und Pauline Viardot inspiriert, auch die Schriftstellerin George Sand soll ihm bei seiner Oper „Sapho“ assistiert haben. Mehr dazu gibt es heute Abend um 19.05 Uhr auf BR Klassik.

concerti-Tipp:

BR-Klassik
Das Musik-Feature – Charles Gounod zum 200. Geburtstag
Fr. 15.6., 19:05 Uhr

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