Wenn Krzysztof Penderecki nicht gerade komponierte, wandte er sich mit Vorliebe seinem weitläufigen Garten auf seinem Gutshof im polnischen Lusławice zu, den er 1976 erworben hatte. Durch diesen Garten kann man nun virtuell streifen und – bildlich gesprochen – all die wundervollen Bäume und Pflanzen bewundern. Der Rundgang von „Penderecki’s Garden“, wie die englischsprachige Webseite heißt, gestaltet sich dabei nach dem konventionellen Schema von Augmented Reality: Auf die Kommastelle genau sind die Koordinaten des Refugiums angegeben, das man zunächst von oben überblicken kann. Aus dieser Übersicht kann man auswählen, ob man durch den „Garten der Erinnerung“, den „Park“ oder das „Labyrinth“ streifen oder sich lieber erst einmal im „Amphitheater“ oder dem „Musiksalon“ umsehen möchte.
Sich in Penderecki’s Garden verlieren
Dort angekommen, erwarten einen zahlreiche Anekdoten und Erinnerungen an den 2020 verstorbenen Komponisten, mal als Text, mal als Video, in dem Weggefährten und Schüler zu Wort kommen. So erzählt etwa Anne-Sophie Mutter über die durchaus auch mystisch geprägte Faszination Pendereckis für Bäume. Natürlich dürfen auch Soundfiles der wichtigsten Kompositionen nicht fehlen. Dieser kunterbunten Zusammenstellung fehlt ganz bewusst eine feste Struktur oder ein roter Faden, an dem man sich entlanghangeln kann. Dadurch gleicht Pendereckis Leben und Schaffen tatsächlich einem Garten, durch den man ziel- und planlos flanieren – und sich selbst darin auch ein Stück weit verlieren kann.
Hier geht’s zum virtuellen Rundgang!