Ein Schlüssel wird ins Schloss gesteckt, der Deckel des Flügels wird hochgeklappt, die Füße positionieren sich an den Pedalen, noch schnell die Brille zurechtgerückt, und schon geht’s los. Zugegeben: Die einander rasend schnell abwechselnden Close-up-Szenen sind nicht gerade die innovativste Idee, um den Musikclip eines Pianisten einzuleiten. Doch das ist auch der einzige konventionelle Teil des Videos.
Ravel macht den Anfang: #PianoPulseProject
Frank Dupree steht am Klavier und klopft den Rhythmus von Ravels „Boléro“, danach spielt der Pianist das erste Thema. Während er von oben am Klavier gefilmt wird, erscheint von der Seite plötzlich ein zweiter, komplett anders gekleideter Frank Dupree und schiebt einen weiteren Flügel auf die Bühne, positioniert ihn und stimmt mit ein. Auf dieselbe Art betritt wenig später ein dritter Frank Dupree die Szene.
Während der „Boléro“ unaufhörlich weiterläuft, erscheinen immer mehr Duprees, bis am Ende ein Klavier-Dezett, also ein zehnköpfiges Ensemble aus lauter Frank Duprees ein ekstatisches Finale liefert, das so manche Orchesteraufnahme in den Schatten stellt.
Mit Gershwin geht’s weiter
Das Video, das man auf YouTube findet, ist der erste Teil des #PianoPulseProject, mit dem der deutsche Pianist Orchesterwerke für mehrere Klaviere arrangiert und sie alleine einspielt. Neben der zündenden wie verrückten Idee ist es vor allem der Einfallsreichtum, mit dem Frank Dupree den Klavieren die aberwitzigsten Geräusche und Klangfarben entlockt und den „Boléro“ zu einem ganz neuartigen Hörerlebnis macht.
Inzwischen ist auch schon die zweite Folge der Serie auf YouTube erscheinen – diesmal mit einer Bearbeitung von George Gershwins Klavierkonzert in F-Dur.
#PianoPulseProject Nummer 1 – Ravels „Boléro“: