Vernetzungen mit dem Ziel, Synergien untereinander zu schaffen, sind bewährte Methoden aus Politik, Wirtschaft und Industrie. Was dort funktioniert, muss auch in der Kulturbranche funktionieren – das jedenfalls dachte sich der britische Intendant Nicholas Payne, als er vor fünfzehn Jahren gemeinsam mit der belgischen Theatermanagerin Audrey Jungers den Verein Opera Europa gründete, der heute 188 Opernhäuser aus 41 Ländern erfolgreich vernetzt.
Paynes Intention war es, ein europaweites Netzwerk zu gründen, um die Oper als Kunstform zukunftsfähig zu machen. Der Kerngedanke dahinter ist dabei der wechselseitige Austausch zwischen den in Europa unterschiedlich organisierten beziehungsweise finanzierten Opernhäusern mit dem Ziel des gegenseitigen Nutzens von wirtschaftlichen sowie kreativen Strategien. Dazu veranstaltet der Verein mehrfach im Jahr Kongresse in ganz Europa mit verschiedenen Themenschwerpunkten, fördert Nachwuchskräfte, betreibt einen Marktplatz für internationale Koproduktionen sowie eine Streaming-Plattform für Opernvorstellungen, die sich mit zusätzlichen Artikeln sowohl an Opernneulinge als auch an Opernexperten richtet. Auch richtet sich Opera Europa mit einem europäischen Opernpass, der vergünstigten Eintritt ermöglicht, an ein junges Opernpublikum unter dreißig Jahren.
Opera Europa vernetzt Opernhäuser
Zu seiner jährlichen Sommerkonferenz mit dem Thema „Measuring the arts“ lud der Verein kürzlich ins Züricher Opernhaus, um mit den Teilnehmern und Vereinsmitgliedern über die Messbarkeit von Erfolg und Wert in der Kunst zu debattieren. Zudem wurde während der Konferenz bereits zum zehnten Mal der von der Wiesbadener Camerata Nuova gestiftete Europäische Regie-Preis für Nachwuchs-Opernregisseure verliehen.
Für BR-Klassik sprach die Autorin Franziska Stürz vor Ort mit Künstlern, Intendanten, Operndirektoren sowie dem Vorstand von Opera Europe über Hintergründe, bereits erreichte Ziele und weitere Pläne des Vereins. Am Freitag, den 12.10.2018, überträgt BR-Klassik die Interviews in ihrem Musik-Feature und stellt die Vereinsarbeit untermalt mit ausgewählten Musikbeispielen neuer internationaler Opernproduktionen, unter anderem aus New York und Melbourne, vor.
concerti-Tipp:
Das Musik-Feature
Opera Europa – Internationales Netzwerk für die Zukunft der Oper
Fr. 12.10.2018, 19:05Uhr, Wiederholung: Sa. 13.10.2018, 14:05 Uhr
Radio BR-Klassik