Mit seinem prächtigen Schloss und dem herrlichen Park übt Schwetzingen vor allem auf Touristen eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Doch auch für Musikliebhaber ist die Barockstadt dank der SWR Festspiele seit 1952 ein attraktiver Treffpunkt. Alle Veranstaltungen des Festivals werden im Rundfunk übertragen, manche davon sogar live. So wie das Konzert mit William Youn.
William Youn: Vielseitiges Programm in Schwetzingen
Für den südkoreanischen Pianisten steht allein die Musik im Vordergrund. Seine Interpretationen sind durchdacht, doch vor allem komme es ihm immer darauf an, das Menschliche hinter den Noten aufzuspüren. Auf ein bestimmtes Repertoire möchte er deshalb nicht reduziert werden. Das zeigt er auch bei seinem Konzert in Schwetzingen: Es beginnt mit Mozarts melancholischem Rondo a-Moll und endet mit Beethovens „Mondscheinsonate“. Dazwischen stehen kurze Stücke von Nadia Boulanger für ihre Schwester Lilli sowie von Peter Eötvös für seinen Mentor und Freund Luciano Berio. Bach, Skrjabin und Brahms’ „Variationen über ein Thema von Robert Schumann“ runden das vielseitige aber keineswegs willkürliche Programm ab.
Diese Verständigkeit und Zielstrebigkeit mit dem Blick fürs Ganze scheint sich auch in William Youns Laufbahn widerzuspiegeln. Schon als Jugendlicher reiste er für seine musikalische Ausbildung um die ganze Welt. Mit nur dreizehn Jahren ging er in die Vereinigten Staaten, um dort zu studieren. Später wechselte er an die Musikhochschule in Hannover. Zu seinen Lehrern und Mentoren zählen Karl-Heinz Kämmerling, Dmitri Baschkirow, Andreas Staier und Menahem Pressler. Am Klavier ist der Kosmopolit mittlerweile weltweit auf den großen Bühnen zuhause. Dennoch freue es ihn, wenn er nach den vielen Reisen wieder nach Hause komme, und zwar in seine Wahlheimat München.
concerti-Tipp:
22.5., 19:30 Uhr
SWR2
Live von den Schwetzinger SWR Festspielen
William Youn (Klavier)