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Radio-Tipp 24.02.: Deutschlandfunk Kultur Music for Hotel Bars

Konzert im Hotel

„Music for Hotel Bars“ heißt die Neue-Musik-Reihe in Berlin, für die jeweils unterschiedliche Komponisten mit der Beschallung verschiedener Hotel-Bars beauftragt werden. Matthias Nöther nimmt die Veranstaltungsreihe unter die Lupe.

vonJulia Hellmig,

Musik ist vielfältig und allgegenwärtig. Sie kann unterhalten oder beruhigen, sie kann für Zerstreuung sorgen, zum Nachdenken – oder zum Konsum anregen. Einkaufszentren und Restaurants nutzen diese Effekte und setzten die Musik für ihre Zwecke ein. Musik wird funktional und rückt in den Hintergrund, sie wird zur Gebrauchsmusik. Die Konzertreihe „Musik for Hotel Bars“ greift diese Thematik auf. Matthias Nöther hat die Veranstaltungsreihe für Deutschlandfunk Kultur im Musikfeuilleton unter die Lupe genommen.

Seit Juni 2018 gibt es in Berlin diese Neue-Musik-Reihe. Für jede neue Aufführung in jeweils einer anderen Berliner Hotelbar hat der Kurator Bastian Zimmermann einen Komponisten beauftragt. Genoël von Lilienstern, Neo Hülcker, Leo Hofmann, Anna Jandt, Mark Barden und Martin Hiendl standen vor der teils paradoxen Herausforderung gleichzeitig eine künstlerisch ausgestaltete sowie funktionale Musik zu erschaffen.

Inspiriert von Erik Saties „Musique d’aublement“

Zum Teil spielen auch szenische Elemente eine Rolle, wie zum Beispiel die Gäste, die als zufällige Hörer gerade in den Hotelbars anwesend sind und mitunter selbst zum musikalischen Material werden. Gegenüber dem genauen Hinhören und Verfolgen des musikalischen Werks im Konzert besteht hier eher die Möglichkeit zu Zerstreuung und Genuss: ein Drink zwischendurch oder das kurze Gespräch mit dem Sitznachbarn.

Inspiriert wurde die Reihe durch die 1917 von Erik Satie komponierte „Musique d’aublement“ („Möbelmusik“). Dabei handelt es sich um kurze Stücke für Salonorchester, die beständig wiederholt werden sollen. Weitere Vorbilder waren Brian Enos 1978 veröffentlichte „Music for Airports“ („Musik für Flughäfen“) und Joseph Lanza, der das Thema 1994 in seinem Buch zur „Elevator Music“ („Fahrstuhlmusik“) musikphilosophisch behandelt hat.

Das letzte Konzert findet am 26. Februar 2019 im Concorde Hotel am Studio mit einem neuen Vokalwerk von Genoël von Lilienstern statt. In seiner Musik verbindet der in Berlin lebende Komponist audio-visuelle Collagetechniken mit den sozialen Aspekten der Musik, etwa der funktionalen Verwendung von Sounds in Clubs.

concerti-Tipp:

Deutschlandfunk Kultur
So. 24.02., 22:00 Uhr
Musikfeuilleton

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