Heute ist Friedrich Wieck (1785-1873) vor allem als Vater Clara Schumanns bekannt. Dabei zählte er zu Lebzeiten zu den bedeutendsten und modernsten Musikpädagogen, in dessen Leipziger Musikalienhandel die renommiertesten Künstler und Komponisten ein und aus gingen. Unter ihnen befanden sich Frédéric Chopin, Felix Mendelssohn und Robert Schumann, Claras späterer Ehemann, den sie im väterlichen Haus kennen und lieben lernte.
Friedrich Wieck: Qualität statt Virtuosentum
Seinen Unterrichtsstil hatte sich Wieck vom Musikpädagogen Johann Bernhard Logier abgeguckt und damit den Zorn seiner Kollegen auf sich gezogen. Denn Wieck setzte genau wie Logier auf Gruppenunterricht, obwohl es damals als Privileg galt Privatunterricht zu geben. Innerhalb der Gruppe konnten die Schüler ihre Kreativität und Persönlichkeit auf einer anderen Ebene ausbauen, als das im Einzelunterricht möglich gewesen wäre.
Diese Kriterien waren ihm auch bei der Ausbildung seiner wohl bekanntesten Schülerin, seiner Tochter Clara, wichtig, und so setzte er vor allem auf Qualität statt Virtuosentum. Neben Clara Schumanns natürlicher Begabung schreibt man ihren Erfolg auch der Ausbildung durch ihren Vater zu.
Im heutigen Musikfeuilleton von Deutschlandfunk Kultur ist der Musikhistoriker Tomi Mäkelä im Gespräch mit Christine Anderson. Mäkelä ist Herausgeber des Buches „Friedrich Wieck – Gesammelte Schriften über Musik und Musiker“ und gibt Einblicke in Wiecks Leben als Vater und Lehrer Clara Schumanns.
concerti-Tipp:
Friedrich Wiecks Welt
6.9.2019, 22.03 Uhr
Deutschlandfunk Kultur