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Radio-Tipp 7.4.: East meets West

Sonntagskonzert

Das NDR Elbphilharmonie Orchester bringt die Klangtraditionen ferner Nationen in den hohen Norden.

vonJohann Buddecke,

Der Musik wird einiges nachgesagt – auch, dass sie Menschen verschiedener Kulturen weltweit miteinander verbindet. Eine allgemeinverständliche Sprache sozusagen. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Musikliebhaber und Musiker allerorts für die Klangkultur ihrer Nachbarländer oder -kontinente interessieren und die eigenen musikalischen Traditionen außerhalb ihres eigenen Kulturkreises zur Aufführung bringen.

Ein Beispiel dafür ist der Komponist Qigang Chen, der in seiner Komposition „Wu Xing“ die fünf Elemente Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall aufgreift, auf denen die traditionelle chinesische Vorstellungswelt basiert. Um ein möglichst authentisches Klangbild zu erzeugen, ergänzt er für das Stück den Orchesterapparat um verschiedene asiatische Schlagwerke und lädt die Zuhörer so auf eine klingende Entdeckungsreise ins ferne China ein.

Musik zwischen Heimat und Ferne

Ein ähnliches Konzept verfolgte auch der französische Komponist Maurice Ravel. In seinem Klavierkonzert für die linke Hand, das er als Auftragswerk für den im Krieg verwundeten Pianisten Paul Wittgenstein komponierte, verwendete er zum einen Melodien seiner baskischen Heimat, zum anderen auch Blues-Anklänge, die er auf einer Amerikareise kennengelernt hatte.

Auch der russische Komponist Nikolaj Rimski-Korsakow interessierte sich verstärkt für die Klangtraditionen ferner Länder. Für seine sinfonische Dichtung „Scheherazade“ aus dem Jahr 1888 orientierte er sich an der Erzählsammlung „Tausendundeine Nacht“ und kombinierte traditionelle russische Musik mit orientalisch geprägten Klangfarben.

Musikalische Reise in der Hamburger Elbphilharmonie

Für sein Konzert in der Hamburger Elbphilharmonie hat der chinesische Dirigent Long Yu nun alle drei erwähnten Werke im Gepäck. Gemeinsam mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester, mit dem Long Yu schon mehrfach zusammengearbeitet hat und dessen Kooperation mit dem Shanghai Symphony Orchestra er entscheidend förderte, bringt er in der Hansestadt auch diesmal chinesische Klangkultur zu Gehör. Den Klavierpart des Ravel-Konzerts übernimmt der französische Pianist Bertrand Chamayou.

Für alle, die keine der heißbegehrten Karten in Hamburgs neuem Wahrzeichen ergattern konnten, überträgt NDR Kultur das Konzert live.

concerti-Tipp:

So. 7.4.2019, 11:00 Uhr
NDR Kultur

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