Bernd Alois Zimmermann zählt heute zu den herausragenden deutschen Vertretern der musikalischen Avantgarde. Das war jedoch nicht immer so, denn der 1918 geborene Kölner stand seinerzeit zwischen den Generationen: Zu Beginn der Nachkriegszeit 1945 war er bereits zu alt, um noch zu den „jungen Wilden“ zu gehören, gleichzeitig war er zu jung, um in der Gesellschaft als etablierter Künstler zu gelten. Dieses Dasein zwischen den Epochen führte zu einem ganz eigenen Stil, der vor allem von Konzepten des pluralistischen Komponierens und von Collagetechniken geprägt war.
Zimmermann als prägender Vertreter der Nachkriegs-Moderne
Bezeichnend für seine Musik ist die Vereinigung verschiedener musikalischer Stile wie Gregorianik, Barock, Impressionismus und Jazz. Diese Technik ist auch in seiner Oper „Die Soldaten“ (1960) zu finden, die zu den bekanntesten Werken des traditionsbewussten Komponisten zählt.
Damals von einigen Kritikern als „Gebrauchsmusiker“ abgetan, gilt Zimmermann heute als einer der relevantesten Vertreter der musikalischen Nachkriegs-Moderne. Dennoch trieben ihn anschwellende Depressionen und ein verstärktes Augenleiden am 10. August 1970 in den Suizid. Zu seinem fünfzigsten Todestag will WDR 3 das Leben und Schaffen des Komponisten am 8. August ab 12:04 Uhr näher beleuchten.
concerti-Tipp:
„Ich wandte mich und sah an alles Unrecht“ – Der Komponist Bernd Alois Zimmermann
Sa. 8.8.2020, 12:04 Uhr
WDR 3