In der hr2-Sendung „Doppelkopf“ zu seinem 75. Geburtstag erzählt Peter Eötvös unter anderem, wie er mit seiner Familie auf der Flucht die Bombennacht vom 13. Februar 1945 in Dresden nur durch Zufall überlebt und wie ihn das Leben hinter dem Eisernen Vorhang geprägt hat. Außerdem spricht er darüber, wie prägend das Sprechtheater für sein Schaffen nach wie vor ist und wie unterschiedlich transsilvanische Musik klingen kann. Er wurde am 2. Januar 1944 im ungarischen Székelyudvarhely geboren, das heute die Stadt Odorheiu Secuiesc im rumänischen Siebenbürgen oder auch Transsilvanien ist.
Peter Eötvös zu Besuch in der hr2-Sendung „Doppelkopf“
Mit 14 Jahren studierte Eötvös ab 1958 Klavier und Komposition an der Budapester Musikakademie und begann 1966 sein Dirigierstudium in Köln und war Mitglied des Stockhausen-Ensembles. Danach folgte eine steile Karriere: Von 1979 bis 1991 war er Leiter des von Pierre Boulez gegründeten Ensembles intercontemporain, ab 1994 war er Chefdirigent des Radio Kammerorchesters Hilversum. Als Dozent war er an den Musikhochschulen in Karlsruhe und Köln tätig. 1991 gründete er das Eötvös-Institut zur Förderung junger Komponisten und Dirigenten.
Für 2021 ist die Uraufführung einer neuen Oper in Berlin geplant. In der Sendung verrät er auch, warum er bisher zwar Opern auf Englisch, Russisch, Französisch und Deutsch, bis heute aber keine einzige Oper in seiner Muttersprache Ungarisch geschrieben hat – ganz im Gegensatz zu Béla Bartók, dessen Musik Eötvös bis heute so prägt und fasziniert.
concerti-Tipp:
Mi. 2.1., 12:05 Uhr
Doppelkopf – Am Tisch mit Peter Eötvös
hr2