„Mir wird immer sonderbarer und als die Ouvertüre zu Ende geht, fühle ich deutlich ‚noch 3 Minuten und Du fällst ohnmächtig oder todt vom Sitz.‘ … Gott sei Dank, wurde mir auf mein Pochen die Tür geöffnet und als ich draußen war, erfüllte mich Preis und Dank“, erinnert sich Theodor Fontane an seinen Besuch der Bayreuther Festspiele 1889, nachdem er die teuer bezahlte „Parsifal“-Vorstellung fluchtartig verlassen hatte.
Theodor Fontane: Musikalischer als gedacht
Dabei war der Schriftsteller allen Gerüchten zum Trotz keineswegs unmusikalisch. Tatsächlich wusste Fontane einiges über Musik, besonders über Wagner, auch wenn ihm sein komponierender Zeitgenosse und der Kult, der sich um ihn herum entwickelte, mehr als suspekt war.
Dennoch ließ ausgerechnet Fontane zwei Protagonistinnen seiner Romane für Wagner schwärmen. Eine dritte namens Oceane von Perceval wurde jüngst zur Heldin in Detlev Glanerts Oper „Oceane“, die zwar keine Fontane-Oper, aber eine Oper nach Fontane ist.
concerti-Tipp:
Mo. 2.12., 22:03 Uhr Essay
SWR2
Fontane und die Musik