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Radio-Tipp 7.2.: BR-Klassik Bartók: Judith

Starke Kombination

Mit „Judith“ ist die dritte Neuproduktion an der Bayerischen Staatsoper übertitelt. Kombiniert wird Béla Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“ mit dessen „Konzert für Orchester“.

vonJulia Hellmig,

Drei Frauen sind verschwunden und Kriminalbeamtin Anna Barlow möchte herausfinden warum. Als verdeckte Ermittlerin begibt sie sich auf die Spur des Unternehmers Michael Hayworth. Um sein Interesse zu wecken, lockt sie ihn auf eine falsche Fährte. Sie nimmt eine Identität an, die jener der verschwundenen Frauen ähnelt: Unter dem falschen Namen Judith bietet sie im Internet ihre Dienste als Escort an. Die Falle schnappt zu. Sie wird abgeholt und an einen unterirdischen Ort gebracht. Dort steht sie dem Mann gegenüber, der sich selbst Blaubart nennt.

„Keine Frau würde sich freiwillig in eine solch unmittelbar lebensbedrohliche Situation bringen“

Es beginnt ein Opernthriller, für den Regisseurin Katie Mitchell die Figur der Judith völlig neu gedacht hat, denn: „Keine Frau würde sich freiwillig in eine solch unmittelbar lebensbedrohliche Situation bringen. Bei uns wird die Frau daher vorgeben, diese Fantasie zu bedienen, um die anderen Frauen zu finden.“ Für die Bayerische Staatsoper stellt Mitchell  dem Einakter „Herzog Blaubarts Burg“ Bartóks fünfsätziges „Konzert für Orchester“ voran und erzählt in einem eigens dafür gedrehten Film die Vorgeschichte der Protagonisten Judith.

Mehr als dreißig Jahre liegen zwischen den beiden Werken. Dennoch finden sich in Béla Bartóks spätem Orchesterwerk, das 1943 im US-amerikanischen Exil entstanden ist, Elemente seiner ersten und einzigen Oper wieder. Dirigentin Oksana Lyniv, frühere musikalische Assistentin von Generalmusikdirektor Kirill Petrenko, sieht eine starke Verbindung zwischen beiden Stücken und damit eine „dramatisch perfekte Einstimmung“ für die nahtlos anschließende Oper.

concerti-Tipp:

Fr. 7.2.2020, Live aus der Bayerischen Staatsoper München

18:30 Uhr
Informationen und Gespräche zur aktuellen Neuproduktion „Judith“ von Béla Bartók
Mit Maximilian Maier
Zu Gast: Nina Stemme (Sopranistin), Oksana Lyniv (Dirigentin), Nikolaus Stenitzer (Dramaturg), Paula-Irene Villa Braslavsky (Institut für Soziologie und Genderforschung an der LMU München), Kolja Schiltz (Abteilung für forensische Psychiatrie an der LMU München)

19:00 Uhr
Bartók: Judith
Konzert für Orchester & Herzog Blaubarts Burg
Oper in einem Akt in ungarischer Sprache
John Lundgren (Herzog Blaubart), Nina Stemme (Judith), Bayerisches Staatsorchester, Oksana Lyniv (Leitung)

Als Video-Livestream auf br-klassik.de

Katie Mitchell, Oksana Lyniv und Nina Stemme sprechen über „Judith“:

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