Der Auftritt im großen Konzertsaal der neuen Philharmonie de Paris ist jedes Jahr der Höhepunkt eines intensiven musikalischen Jahres. Mindestens vier Stunden Unterricht pro Woche stehen für die Kinder aus sozial benachteiligten Familien seit 2010 im Rahmen des Démos-Projekts der Philharmonie auf dem Plan. Die Teilnehmer des Programms lernen dabei nicht nur, ihre Musikinstrumente zu beherrschen, sondern auch im Orchester zu spielen.
Insgesamt neun Jugendorchester wurden allein zwischen dem Herbst 2015 und 2016 in Frankreich gegründet, die meisten davon im Großraum Paris. Bis 2019, so der Plan, soll es in ganz Frankreich 30 Orchester mit 3.000 jungen Musikern geben. „Ein musikalisches Ensemble ermöglicht Kindern ein einmaliges Gemeinschaftserlebnis. Letztendlich begreifen wir ein Instrument als Verlängerung des menschlichen Körpers und damit auch als ein Objekt, welches es zu kontrollieren gilt“, so Laurent Bayle, Generaldirektor der Philharmonie, der den Nachwuchsregisseur Rachid Hami bei den Recherchen zu seinem Filmprojekt „La Mélodie“ unterstützte.
„La Mélodie“ und die Kraft der Musik
Aus dem Recherchematerial von Hami wurde so schnell eine spielfilmreife Geschichte: In einem Pariser Vorort finden sich Kinder unterschiedlichster Herkunft in der Orchesterklasse ihrer Schule zusammen, um unter der Anleitung ihres Musiklehrers Simon Daoud (Kad Merad) das Geigenspiel zu erlernen und gemeinsam auf ein großes Ziel hinzuarbeiten: Ein Auftritt im Konzertsaal der Pariser Philharmonie! Wie ein modernes Großstadtmärchen mutet der Film des französischen Nachwuchsregisseurs an, wenn er in subtilen, kraftvollen Bildern von der Musik als einer Grenzen überwindenden Kraft erzählt.
Mit „La Mélodie“ begibt sich Hami auf eine Reise von den ersten musikalischen Schritten einer mäßig begabten Orchesterklasse bis hin zu deren fulminanten Auftritt in der Pariser Philharmonie. Und zeigt damit, wie eine Gruppe junger Schüler durch den Zuspruch und die Motivationsfähigkeit eines Erwachsenen über sich selbst hinauswächst.
Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2017
Frankreichs Komödien-Star Kad Merad („Willkommen bei den Sch’tis“, „Der kleine Nick“) überzeugt in „La Mélodie“ in einer für ihn außergewöhnlich zurückhaltenden Rolle als sensibler Geiger und Musiklehrer Simon, der erkennt, dass Vertrauen, Zusammenhalt und Freude an der Musik wichtiger sind als künstlerische Perfektion. An Kad Merads Seite sind Samir Guesmi („Nur Fliegen ist schöner“, „Der Effekt des Wassers“) als Klassenlehrer Farid Brahimi und Vertrauter Simons, sowie der junge Nachwuchsdarsteller Renély Alfred in der Rolle des Schülers Arnold zu sehen.
„La Mélodie“ feierte seine Weltpremiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2017 im Wettbewerb außer Konkurrenz und startet in Deutschland kurz vor Weihnachten am 21. Dezember 2017 bundesweit in den Kinos.
Trailer zu „La Mélodie“:
concerti-Tipp:
„La Mélodie“
Ab 21.12. im Kino