Der Spielfilm „Licht“ von Barbara Albert handelt von zwei Ausnahmemenschen, die durch ihre besondere Begabung verbunden sind und die beide auf ihre Weise unter hohem gesellschaftlichen Druck stehen. Doch diese Begegnung ist nur der Anlass für Überlegungen über Sehen und Gesehenwerden, über Erkennen und Wahrnehmen, über Licht, das für Aufklärung stehen kann, aber auch für Blendung. Und der Film stellt Fragen nach der Hierarchie von Sinnen, was ein Defizit und was schön ist, danach, wie wir im romantischen Sinne „Genie“ definieren und ob erst das Leiden Virtuosität ermöglicht.
Das Geheimnis um die Heilung bleibt den beiden Protagonisten: Was wirklich passiert ist mit der Pianistin Maria Theresia Paradis, einer Zeitgenossin Mozarts, die als Kind erblindete, vom Arzt und Magnetiseur Franz Anton Mesmer auf unerklärliche Weise geheilt und später wieder blind wurde, weiß niemand. Was wir jedoch wissen ist, dass Maria Theresia Paradis im Erwachsenenalter zahlreiche Bühnenwerke, Lieder und Instrumentalwerke komponierte, dass sie als Musikpädagogin tätig war und in Wien einen Musiksalon führte – und dass Mesmer nie in die Wiener Akademie aufgenommen wurde.
Aufwendiges Historiendrama: „Licht“
Mit ihrem Spielfilm „Licht“ erzählt die österreichische Regisseurin Barbara Albert eine Parabel über die Macht der Musik zur Zeit Mozarts in Wien. Aufwendig inszeniert und mit großem Einfühlungsvermögen beschreibt das Historiendrama die Suche nach der eigenen Identität zwischen Lichtblicken und Schattenseiten, zwischen Schein und Sein, zwischen Sehen und Gesehen werden.
Die schicksalhafte Geschichte basiert auf dem Spiegel-Bestseller „Am Anfang war die Nacht Musik“ von Alissa Walser, der Kritiker und Leser gleichermaßen begeisterte und der nun für „Licht“ von Kathrin Resetarits adaptiert wurde. Der poetisch komponierte Film überzeugt durch ein brillantes und hochkarätiges Schauspieler-Ensemble: Als blinde und hochbegabte Pianistin „Resi“ glänzt Maria Dragus, die für ihre Rolle in Michael Hanekes Historiendrama „Das weiße Band“ mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Grimme-Preisträger Devid Striesow spielt den umstrittenen Wunderheiler Franz Anton Mesmer. In weiteren Rollen sind unter anderem Lukas Miko, Katja Kolm und Maresi Riegner zu sehen.
Trailer zum Spielfilm „Licht“:
concerti-Tipp:
„Licht“
Mit: Maria Dragus, Devid Striesow, Lukas Miko, Katja Kolm, Maresi Riegner u.a.
Ab 1.02. im Kino