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TV-Tipp 10.4. arte: „Nigel Kennedy & Die vier Jahreszeiten“

Geschichte eines Welthits

Eine arte-Dokumentation blickt hinter die Kulissen von Nigel Kennedys Aufnahme der „Vier Jahreszeiten“ von Vivaldi.

vonJan-Hendrik Maier,

Ein junger Mann mit abstehenden gegelten Haaren bewegt sich schnellen Schrittes über die Bühne. Seine Kleidung ist eine bunte Achtzigerjahre-Mischung aus Punk und Gothic, und würde er nicht Geige spielen, hielte man ihn für einen Rockmusiker: Nigel Kennedy. 1989 spielte der damals 33-Jährige Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ mit dem English Chamber Orchestra ein und schrieb damit Musikgeschichte: Die Platte ist mit mehr als drei Millionen verkauften Exemplaren das bisher erfolgreichste Klassikalbum.

Eine Dokumentation zeigt nun die Geschichte hinter dem Welthit. „Die Klassikwelt hat sich wie eine Zwangsjacke angefühlt. Ich musste etwas ändern, sonst wäre ich ausgestiegen“, erzählt Kennedy. Sein im Stil eines Popvideos gehaltener Konzertmitschnitt vermittelt Club-Atmosphäre: Das Publikum sitzt in Jeans und Pullover nah an der Bühne, das Outfit der Orchestermusiker und die Beleuchtung ändern sich von Satz zu Satz.

Musikalisch habe sich Kennedys Interpretation der Vivaldi-Konzerte weder in das Schema der historischen Aufführungspraxis noch in das der russischen Schule eingefügt, kommentiert im Film Violin-Kollege Maxim Vengerov. Sogar im britischen Unterhaus diskutierte man über seinen Beitrag zur klassischen Musik. Feststeht, dass Kennedy mit seinem eigenwilligen Stil für viele die Tür zur Klassik geöffnet hat.

concerti-Tipp:

„Nigel Kennedy & Die vier Jahreszeiten“
Dokumentation aus der Reihe „Sternstunden der Musik“
So. 10.4., 18:15 Uhr
arte

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