Die „Alpensinfonie“ scheint wie geschaffen für Mariss Jansons. Denn der im letzten November verstorbene Dirigent war nicht nur ein begnadeter Orchesterleiter sondern auch leidenschaftlicher Bergsteiger. Heute wäre er 77 Jahre alt geworden.
Der großangelegten Programmmusik von Richard Strauss liegt ein persönliches Erlebnis aus dessen Jugend zugrunde: Im Sommer des Jahres 1879 verlief sich der Fünfzehnjährige auf dem Heimgarten am Walchensee und geriet in ein Gewitter. Nachdem Strauss erste Ideen zur musikalischen Umsetzung einer Bergbesteigung kamen, reifte das Konzept allerdings erst um die Jahrhundertwende aus und blieb dann erneut liegen, bis es 1915 in Berlin zur Uraufführung kam.
Alpensinfonie: Riesiges Orchester von knapp 130 Musikern
Auf dem langen Weg dorthin war die Partitur des Werkes, das eigentlich als erster Satz einer Sinfonie über den Bergsteiger und Maler Karl Stauffer-Bern geplant war, immer weiter angewachsen. Vor allem für die Besetzung hatte Richard Strauss mehr als großzügige Entscheidungen getroffen und verlangte ein riesiges Orchester von knapp 130 Musikern.
Abenteuerlich ist vor allem die Ausgestaltung des Unwetters, für das Jansons nahezu alles an Instrumenten aufgefahren hat, was zur Entstehungszeit der Sinfonie möglich war: ein Heckelfon, Tamtam, Horn-Fernorchester, Orgel sowie Wind- und Donnermaschine.
concerti-Tipp:
Di. 14.1., 23:45 Uhr
BR Fernsehen
Mariss Jansons dirigiert die „Alpensinfonie“