Walzer dürfen bei einem Konzert der Wiener Philharmoniker, das in Dutzende Länder übertragen wird, natürlich nicht fehlen. Doch beim diesjährigen Sommernachtskonzert wird Andris Nelsons kein Werk aus der Strauss-Dynastie dirigieren, sondern „Abschied“ des ukrainischen Komponisten Mykola Lyssenko. Auch ein Tango des zeitgenössischen lettischen Tonschöpfers Artūrs Maskats steht auf dem Programm, welches das prestigeträchtige Orchester angesichts des Krieges in der Ukraine ungewohnt politisch ankündigt: Man wolle mit den Stücken „auf die Bedeutung der kulturellen Verbundenheit Europas und seiner reichhaltigen Facetten und musikalischen Traditionen“ hinweisen.
Als Solist tritt der französische Cellist Gautier Capuçon auf. Er wird Camille Saint-Saëns populäres erstes Cellokonzert interpretieren. Den Abend komplettieren Ouvertüren von Ludwig van Beethoven, Gioachino Rossini und Bedřich Smetana sowie Tänze von George Enescu und Antonín Dvořák. Seit 2004 spielen die Wiener Philharmoniker jedes Jahr bei freiem Eintritt vor der barocken Kulisse von Schloss Schönbrunn.
3sat überträgt das Sommernachtskonzert zeitversetzt am heutigen Donnerstag, 16. Juni, ab 21:45 Uhr.
concerti-Tipp:
Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker
Mit Gautier Capuçon (Violoncello), Wiener Philharmoniker, Andris Nelsons (Leitung)
Do. 16.6., 21:45 Uhr
3sat
Programm:
Beethoven: Leonoren-Ouverüre Nr. 3 op. 72, Lysenko/Bazhenov: Abschied. Walzer c-Moll, Maskats: Tango, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33, Rossini: Ouvertüre zu „Die diebische Elster“, Enescu: Rumänische Rhapsodie Nr. 1 A-Dur op. 11/1, Smetana: Ouvertüre zu „Die verkaufte Braut“, Dvořák: Slawischer Tanz e-Moll op. 72/2