Häufig geschehen die besten Dinge vollkommen ungeplant: Eigentlich hatte Engelbert Humperdinck nämlich gar nicht vor, ein märchenhaftes Musiktheater zu schreiben. Seine Schwester Adelheid Wette war es, die eine kleine, häusliche Theateraufführung des Grimm-Stoffes „Hänsel und Gretel“ plante. Sie bat ihren Bruder lediglich um die Vertonung einiger Verse. Doch schnell flammte Begeisterung auf. Aus dem Theaterstück wurde ein Singspiel, aus dem Singspiel eine abendfüllende Oper. Uraufgeführt am 23. Dezember 1893, wurde sie sofort zu einem riesigen Erfolg – und damit zu einem weltbekannten, bis heute vielgeliebten Weihnachtsklassiker.
Ein echter Klassiker ist auch Karl Dönchs aus dem Jahr 1985 stammende Inszenierung an der Wiener Volksoper, die über die Jahre nichts von ihrer Faszination verloren hat. In den Titelpartien zu sehen sind heute Annelie Sophie Müller als Hänsel und Hedwig Ritter als Gretel. Die fiese Knusperhexe, auf deren Besenflug über den Orchestergraben sich wohl viele Kinder am meisten freuen, singt Ulrike Steinsky. Mit Ben Glassberg steht der Musikdirektor des Hauses am Pult des Orchesters der Volksoper Wien. Für alle, die es in diesem Jahr noch nicht geschafft haben, sich mit Humperdincks „Hänsel und Gretel“ in Weihnachtsstimmung zu bringen (und natürlich auch für alle anderen) überträgt 3sat das berühmte Kinderstubenweihfestspiel heute Abend um 20:15 Uhr.
concerti-Tipp:
Humperdinck: Hänsel und Gretel
Wiener Volksoper
Karl Dönch (Regie), Ben Glassberg (Leitung)
Sa. 21.12.2024, 20:15 Uhr
3Sat