Talente gibt es viele in der Klassikszene, doch wirkliche Superstars sind in der Branche eine historische Seltenheit. Denn der echte Star ist nicht nur Kennern bekannt, sondern wird von den großen Massen jenseits des Expertentums vergöttert. Luciano Pavarotti hatte das übliche Nischendasein eines Klassikkünstlers schnell hinter sich gelassen, wurde zum Inbegriff der tenoralen Sangeskunst und erntete Weltruhm, wo immer er auch war.
Und er brach Rekorde: 1988 bekam der Italiener nach seiner Darbietung des Nemorino aus Donizettis „Liebestrank“ an der Deutschen Oper Berlin einen 67 Minuten lang andauernden Applaus, der Vorhang hob und senkte sich dabei ganze 165 Mal – Weltrekord. Einige Jahre später, am 26. Juni 1993, gab er sein größtes Konzert im New Yorker Central Park vor mehr als 500.000 Zuschauern – das bis heut meistbesuchte Klassikkonzert eines Solokünstlers überhaupt.
Pavarotti lässt sie alle dahinschmelzen
Gemeinsam mit Mitgliedern des New York Philharmonic unter Dirigent Leone Magiera, dem Boys Choir of Harlem sowie mit seinem engen Freund und häufigen Bühnenpartner, dem Flöten-Virtuosen Andrea Griminelli, verwandelte Pavarotti die Opern-Tophits von Verdi, Leoncavallo, Puccini & Co. zu einem internationalen Großereignis. Schon 1993 konnte „Mr. Big P.“ mit „Lamento di Federico“, „E lucevan le stelle“ und natürlich „Nessun dorma“ die Herzen hunderttausender Fans vor Ort und Millionen vor den Fernsehbildschirmen zum dahinschmelzen bringen. Dass auch dreißig Jahre später seine Stimme zu Tränen rühren kann, zeigt sich heute Nachmittag.
concerti-Tipp:
Luciano Pavarotti live im Central Park
So., 23.4.2023, 17:10 Uhr
arte