Der Geburtstag von Johann Strauss (Sohn) jährt sich zwar erst Ende Oktober zum 200. Mal, doch die Musikwelt rückt den umtriebigen Walzerkönig und Komponisten spitzfindiger Bühnenwerke schon jetzt in den Fokus. Das Theater an der Wien beginnt sein Strauss-Jahr mit der Premiere von „Das Spitzentuch der Königin“ in einer Inszenierung von Christian Thausing. 1880 wurde die Operette in jenem Theater auf der linken Wienseite uraufgeführt und erfreute sich als augenscheinliche Parodie auf den liberalen Kronprinzen Rudolf beim damaligen Publikum großer Beliebtheit. Nach dessen Tod neun Jahre später geriet auch das Stück in Vergessenheit.
Der Dichter mischt sich ein
Strauss verlagert das Geschehen von Wien nach Portugal. Dessen junger König hält nicht viel von Politik, frönt lieber kulinarischen und körperlichen Genüssen und überlasst die Regierungsgeschäfte seinem unbeliebten Premierminister, der das Land nur zu gerne an Spanien verkaufen würde. Als sich die Königin schließlich in den Dichter Cervantes verliebt, kommen nicht nur die royalen Beziehungen ins Wanken.
3sat überträgt heute Abend ab 20:15 Uhr zeitversetzt die Premiere aus Wien. Die musikalische Leitung hat der litauische Dirigent Martynas Stakionis inne.
Im Anschluss daran ist ab 22:55 Uhr die Dokumentation „Johann Strauss – Wien, Stadt der Musik“ zu sehen. Darin spürt der Kommentator des Wiener Opernballs, Karl Hohenlohe, den Wegmarken des Komponisten in Wien nach und ergründet den Ruf der Donaumetropole als Stadt der Musik.
concerti-Tipp:
J. Strauss (Sohn): Das Spitzentuch der Königin
Sa. 18.1.2025, 20:15 Uhr
3sat
Johann Strauss – Wien, Stadt der Musik
Dokumentation
Sa. 18.1.2025, 22:55 Uhr
3sat