Eigentlich wollte Béla Bartók dem Wunsch seines Freundes Zoltán Székely nach einem neuen Violinkonzert mit etwas Außergewöhnlichem erfüllen und anstelle der üblichen dreiteiligen Form aus Allegro–Andante–Allegro einen einzigen Variationssatz komponieren. Székely lehnte das jedoch ab. Bartók verfasste schließlich eine dreisätzige Synthese seiner musikalischen Sprache mit beißenden Harmonien, prägnanten Rhythmen, klassischen Formen und Anleihen in der Zwölftonmusik. Ein Werk wie gemacht für Geigerin Isabelle Faust, die Bartóks zweites Violinkonzert mit dem WDR Sinfonieorchester unter Cristian Măcelaru im Februar in der Kölner Philharmonie interpretierte.
Cristian Măcelaru und das WDR Sinfonieorchester laden zum Freudentaumel und epischen Klängen
Große epische Bögen spannt Sergej Prokofjew in seiner fünften Sinfonie. Inspiration fand er bei Spaziergängen durch die weiten Wälder rund um die Datschas des sowjetischen Komponistenverbandes in Iwanowo, wo sich in jenem Sommer 1944 auch seine Kollegen Dmitri Schostakowitsch und Dmitri Kabalewski aufhielten, denen er die Sinfonie am Klavier vorspielte. „Prokofjew war sehr befriedigt – hielt er dieses Opus doch immer für eines seiner besten Werke“, erinnerte sich Kabalewski später.
Heitere Klänge schlägt Antonín Dvořák in seiner 1891 komponierten Konzertouvertüre „Karneval“ an, die nach Angaben seines Herausgebers einen Menschen zeigt, „der sich in das bunte Treiben des Lebens“ stürzt und einen „Freudentaumel“ erlebt.
3sat zeigt heute Abend ab 20:15 Uhr eine Aufzeichnung des Konzerts.
concerti-Tipp:
Cristian Măcelaru dirigiert Dvořák, Bartók und Prokofjew
Sa. 22.4.2023, 20:15 Uhr
3sat