Es brauchte eine gründliche Überarbeitung von Modest Mussorgski selbst und mehrere Korrekturen von seinem Freund Nikolai Rimski-Korsakow, bis die 1874 uraufgeführte Oper „Boris Godunow“ 1898 ein Erfolg wurde. Den Siegeszug seines revisionierten „musikalischen Volksdramas“, wie Mussorgski sein Werk bezeichnete, konnte er aber nicht mehr miterleben: Er starb bereits siebzehn Jahre vorher in Sankt Petersburg.
Das von Alexander Puschkin inspirierte Libretto erzählt die Geschichte von Boris Godunow, der den rechtmäßigen Thronerben Russlands ermorden ließ, um selbst Zar zu werden. Doch sein schlechtes Gewissen treibt ihn in den Wahnsinn. Er überträgt die Zarenwürde an seinen Sohn und stirbt kurze Zeit später.
Lange Geschichte und Verbundenheit mit der Mailänder Scala
Die Erfolgswelle der Oper schwappte auch nach Europa herüber und hält bis heute an. Eine besondere Verbindung hat „Boris Godunow“ zur Mailänder Scala: Hier wurde das Werk 1909 erstmals in Italien aufgeführt, außerdem hat hier Claudio Abbado siebzig Jahre später mit Regisseur Juri Ljubimow eine denkwürdige Produktion auf die Bühne gebracht. In diesem Jahr eröffnet das italienische Opernhaus seine neue Saison mit Mussorgskis Meisterwerk unter der Leitung von Riccardo Chailly und Ildar Abdrazakov in der Hauptrolle.
Arte überträgt die Premiere am 7. Dezember ab 22.50 Uhr live aus Mailand.
concerti-Tipp:
Saisoneröffnung Mailänder Scala
Mi. 7.12.2022, 22:50 Uhr
Arte