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TV-Tipp Arte 22.9.: „Elektra“ bei den Osterfestspielen Baden-Baden

Tanz durch den Wahnsinn

Arte zeigt die Festspielproduktion „Elektra“ der Osterfestspiele Baden-Baden 2024.

vonPatrick Erb,

Schauplatz der Tragödie ist der Hof von Mykene. Seit König Agamemnon von dessen Frau Klytämnestra und deren Geliebten Aegisth ermordet wurde, lebt Agamemnons und Klytämnestras Tochter Elektra isoliert, ihr geliebter Bruder Orest ist geflohen. Schnell reift in Elektra der Wunsch nach blutiger Rache heran, der sich am Ende erfüllt, als Orest unerkannt an den Hof zurückkehrt und Klytämnestra und Aegisth ermordet. Elektra selbst ist nun vollends dem Wahnsinn verfallen. Ekstatisch tanzt die Königstochter bis zur völligen Erschöpfung und bricht zusammen.

Die Uraufführung von Richard Strauss’ „Elektra“ war der Paukenschlag, der die musikalische Moderne einleitete. Librettist Hugo von Hofmannsthal beleuchtet in seinem Libretto psychologisch das Empfinden der Charaktere – allen voran von Elektra und deren Mutter Klytämnestra – und rafft die ursprünglich fünfaktige Tragödie zu einem kompakten Einakter. Strauss’ Musik greift die Monstrosität von Handlung und Charakteren mittels lauter Fanfarenmotive sowie überraschender harmonischer und melodischer Wendungen auf.

Antike Tragik in modernem Gewand

In einer Inszenierung von Philipp Stölzl feierte „Elektra“ bei den Osterfestspielen Baden-Baden 2024 Premiere. Das Regiekonzept betont die Härte von Stück und Musik mittels monumentaler Steinplatten, auf welche der vollständige Text des Librettos sukzessive projiziert wird.

Arte sendet heute Abend eine Aufzeichnung der Festspielproduktion um 23:35 Uhr. Zu hören sind die Berliner Philharmoniker unter der Leitung ihres Chefdirigenten Kirill Petrenko. Die Hauptrollen singen Nina Stemme (Elektra), Elza van den Heever (Chrysothemis) und Michaela Schuster (Klytämnestra).

Concerti-Tipp:

R. Strauss: Elektra
So., 22.9., 23:35 Uhr
Arte

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