Plötzlich ging alles ganz schnell. Nur wenige Wochen nach dem tödlichen Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz-Ferdinand und seine Frau Sophie tobte 1914 zunächst in Europa, dann auch im Rest der Welt ein erbitterter Krieg. Vier Jahre lang bekämpften sich Entente, Alliierte und die Mittelmächte. Millionen von Menschen verloren dabei ihr Leben. Erst am 11. November 1918 trat der Waffenstillstand in Kraft, denen Friedensverhandlungen folgten.
Internationale Solisten für musikalische Einheit
Zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs veranstalten die Wiener Philharmoniker ein „Friedenskonzert“ im Schloss von Versailles. Dort wurde 1919 der historische Friedensvertrag von Versailles von den Mächten der Triple Entente und ihren Verbündeten ausgehandelt und unterzeichnet. Um Einheit zu demonstrieren, hat das Orchester dafür nicht nur den deutschen Dirigenten Franz Welser-Möst eingeladen, sondern auch internationale Solisten.
Zur musikalischen Unterstützung reisen die chinesische Pianistin Yuja Wang, die französisch-dänische Sopranistin Elsa Dreisig, die russische Mezzosopranistin Ekaterina Gubanova, der deutsche Tenor Daniel Behle, der Bassbariton Ryan Speedo Green aus den USA und der Chor Radio France nach Versailles und feiern gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern den Frieden.
Übertragung in fast fünfzig Länder
So bunt und international wie das Ensemble ist auch das Programm des Abends: Neben „Mars“ aus Gustav Holsts „Die Planeten“, kommen unter anderem der „Trauermarsch“ aus Richard Wagners „Götterdämmerung“, das „Klagelied für zwei Veterane“ von Ralph Vaughan Williams und das „Agnus Dei“ aus Beethovens „Missa solemnis“ hinzu. Alle Werke wurden von Welser-Möst und den Wiener Philharmonikern mit Bedacht ausgewählt und sollen eine friedensbringende Botschaft übermitteln. Damit wollen sie den Grundgedanken des Konzerts – ein musikalisches Miteinander und gemeinsames Gedenken – unterstreichen.
Schauplatz des Konzerts ist nicht nur die Königliche Hofoper in Versailles. Es wird als Live-Übertragung oder Aufzeichnung in fast fünfzig Länder ausgestrahlt. Auch hier zeigt sich wieder der Gedanke eines Miteinanders. Für Deutschland präsentiert und moderiert Theo Koll aus dem ZDF-Studio in Paris. 3sat überträgt das Konzert zeitversetzt.
Hören Sie den „Trauermarsch“ aus Wagner „Götterdämmerung“:
concerti-Tipp:
Friedenskonzert der Wiener Philharmoniker
Live aus dem Schloss Versailles
So. 11.11.2018, 15:00 Uhr
3sat