Mit heiteren Walzern, prächtigen Märschen und schnellen Polkas läuten die Wiener Philharmoniker in bester Tradition das neue Jahr ein. Für mehr als fünfzig Millionen Menschen in über neunzig Ländern ist die live im TV und im Stream zu erlebende Übertragung des Neujahrskonzerts der erste fixe Termin im Kalender.
2024 steht Christian Thielemann am Pult im blütenreich geschmückten Großen Saal das Wiener Musikvereins. Für den Maestro ist es das zweite Neujahrskonzert mit den Wiener Philharmonikern, jenem Klangkörper, mit dem er seit mehr als zwanzig Jahren eine enge künstlerische Partnerschaft unterhält. Ein prestigeträchtiger Auftakt also für den Dirigenten, der vielerorts die musikalische Verantwortung von Edelorchestern übernommen hat: Zwölf Jahre lang war er Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Die Bayreuther Festspiele schufen zwischenzeitlich das Amt des Musikdirektors für ihn, zudem leitete der Wagner-Spezialist als erster nach Felix Mottl alle zehn kanonischen Opern auf dem Grünen Hügel. In der kommenden Saison wird der dann 65-Jährige die Nachfolge von Daniel Barenboim als Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden übernehmen. Ein Heimspiel für den gebürtigen Berliner, der zwischen 1997 und 2004 diese Position an Deutschen Oper innehatte.
Doppelte Premiere im Neujahrskonzert
Gleich zwei Komponisten feiern ihre Premiere auf dem Programm der 84. Ausgabe des Neujahrskonzerts: der dänische Romantiker Hans Christian Lumbye mit seinem Galopp „Glædeligt Nytaar!“ und Anton Bruckner mit einer von Wolfgang Dörner eigens für diesen Vormittag eingerichteten Quadrille. Im Pausenfilm begeben sich zwei Sängerknaben aus dem Stift St. Florian auf Spurensuche des Jubilars und entdecken zu dessen 200. Geburtstag Bruckner-Momente in Ansfelden, Linz und Wien.
Schier unendlich scheint der Reichtum an Tanzodien aus der Strauss-Dynastie. Von Johann Strauss (Sohn) erklingen erstmals die „Figaro“- und die „Nachtigall“-Polka, zudem der nachgelassene „Ischler Walzer“. Zu letzterem hat das Wiener Staatsballett eine Einlage in der Kaiservilla in Bad Ischl aufgenommen. Prachtvolle Kostüme in Haute-Couture-Qualität der österreichischen Designerin Susanne Bisovsky tragen indes die Tänzerinnen und Tänzer des zweiten Balletts zur Musik von Carl Michael Ziehrers „Wiener Bürger“.
Des weiteren intonieren die Wiener Philharmoniker erstmals Karl Komzáks „Erzherzog Albrecht-Marsch“, den Walzer „Für die ganze Welt“ sowie die Estudiantina-Polka aus dem Ballett „Die Perlen von Iberien“ von Josef Hellmesberger (Sohn) und Eduard Strauss‘ Polka mazur „Die Hochquelle“.
Das Programm des Wiener Neujahrskonzerts 2024:
- Karl Komzák: Erzherzog Albrecht-Marsch op. 136
- Johann Strauss (Sohn): Wiener Bonbons. Walzer op. 307 & Figaro-Polka. Polka française op. 320
- Hellmesberger (Sohn): Für die ganze Welt. Walzer
- Eduard Strauss: Ohne Bremse. Polka schnell op. 238
- Johann Strauss (Sohn): Ouvertüre zu „Waldmeister“, Ischler Walzer. Nachgelassener Walzer Nr. 2 & Nachtigall-Polka op. 222
- Eduard Strauss: Die Hochquelle. Polka mazur op. 114
- Johann Strauss (Sohn): Neue Pizzicato-Polka op. 449
- Hellmesberger (Sohn): Estudiantina-Polka aus dem Ballett „Die Perle von Iberien“
- Ziehrer: Wiener Bürger. Walzer op. 419
- Bruckner/Dörner: Quadrille WAB 121
- Lumbye: Glædeligt Nytaar! Galopp
- Josef Strauss: Delirien. Walzer op. 212
Zugaben:
- J. Strauss (Sohn): An der schönen blauen Donau. Walzer op. 314
- J. Strauss: Radetzky-Marsch op. 228
concerti-Tipp:
Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker
So. 1.1.2024, 11:15 Uhr
Live im ZDF und im Livestream