Gleich zwei der berühmtesten Serenaden Mozarts stehen am Sonntag auf dem Sendeplan des Bayerischen Fernsehens. Zu hören und sehen gibt es die Bläserserenade Nr. 12 in c-Moll und die Streicherserenade Nr. 13 in G-Dur. Letztere ist allgemein bekannt als „Eine kleine Nachtmusik“, gespielt von den Bläser- und Streichersolisten des BR-Symphonieorchesters unter der Leitung des großen Mozartdirigenten Sir Colin Davis.
So stehen beide Werke des Konzerts unter einem nächtlichen Motto, denn die Bläserserenade Nr. 12 trägt zudem den nur selten verwendeten Beinamen „Nacht Musique“. Das Bläser-Oktett, das etwa sechs Jahre vor ihrer „kleinen“ Schwesterkomposition entstand, ist vor allem für ihre dunkle, düstere Grundstimmung bekannt – ganz im Gegensatz zur „Kleinen Nachtmusik“.
Mozart zwischen Unterhaltung und Kammermusik
Passend zum eigentlichen Serenaden-Ton mit seinem fröhlichen, unterhaltenden Charakter wirken die berühmten Eingangstakte der 13. Streicherserenade schon vielmehr wie ein feierliches Abendstück, dessen Bezeichnung aus dem italienischen sera („Abend“) hergeleitet wird. Anders als man vermuten würde, schuf Mozart jedoch keinesfalls leichte Unterhaltungskost für den abendlichen Müßiggang, sondern vielmehr ein in der Stimmführung höchst kunstvoll auskomponiertes Werk, dessen Besetzung mit zwei Violinen, Bratsche, Cello und Kontrabass von kammermusikalischer Natur sind.
Die „Kleine Nachtmusik“ wurde zu Lebzeiten Mozarts nie aufgeführt, auch der Anlass der Komposition liegt bis heute im Dunkeln. Doch die Eingängigkeit der viersätzigen Komposition verhalf dem Werk posthum zu weltweiter Bekanntheit.
Dirigent mit Mozart-Schwerpunkt: Sir Colin Davis
Weltbekannt für seine herausragenden Mozartinterpretationen war auch der Brite Sir Colin Davis. Geboren 1927 im englischen Weybridge, studierte er zunächst Klarinette, wechselte dann jedoch im Alter von dreißig Jahren an das Dirigentenpult. In seiner Karriere dirigierte er die berühmtesten Orchester – so leitete er unter anderem von 1983 bis 1992 das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und war von 1995 bis 2007 als Chefdirigent des London Symphony Orchestra tätig. Neben seinem Repertoire-Schwerpunkt auf den Werken Mozarts, widmete sich Davis den Kompositionen Hector Berlioz‘ und Jean Sibelius‘. Bereits 1965 war Colin Davis zum Commander of the British Empire CBE ernannt worden.
Sir Colin Davis dirigiert Mozarts „Lacrimosa“:
concerti-Tipp:
BR-Fernsehen
So. 10.6., 10:10 Uhr
Kammerensemble des BR-Symphonieorchesters, Sir Colin Davis
Werke von Mozart