Giuseppe Verdis lebenslange Liebe zu William Shakespeares Werken begann mit „Macbeth“ – einem Stück, das er für „eine der größten Schöpfungen der Menschheit“ hielt. Mit seinem Librettisten Francesco Maria Piave machte sich Verdi daran, „etwas Besonderes“ zu schaffen. Dass sie damit Erfolg hatten, wird in jedem Takt der Partitur deutlich, die den italienischen Komponisten von dessen dramatischster Seite voller dämonischer Energie zeigt.
Mord und Machtgier auf der Bühne
Der Feldherr Macbeth kämpft auf der Seite des schottischen Königs – doch als ihm eine Gruppe von Hexen prophezeit, er werde selbst König, animiert rücksichtsloser Ehrgeiz ihn und seine Frau zu furchtbaren Taten.
Mord macht Macbeth zum König, Intrigen und Schlächtereien kennzeichnen seine kurze, dem Untergang geweihte Herrschaft. Die Hexen machen eine weitere Vorhersage, die sich ebenfalls bewahrheitet: Macbeth und seine Gattin kommen ums Leben. Die Gerechtigkeit ist wiederhergestellt.
Anna Netrebko als Lady Macbeth
Phyllida Lloyds Inszenierung aus dem Jahr 2002, die sie extra für das Royal Opera House in London entwickelte, ist farbenreich von Schwarz-, Rot- und Goldtönen durchwirkt. Die Hexen, die sich der Bühnenbildner Anthony Ward als merkwürdige Kreaturen mit scharlachroten Turbanen vorstellt, sind ständig gegenwärtige Mittler des Schicksals. Lloyd schildert Macbeths Kinderlosigkeit als die düstere Traurigkeit, die hinter den schrecklichen Taten lauert.
Die Produktion des Royal Opera House, für die übrigens unter anderem Anna Netrebko als Lady Macbeth und Zeljko Lucic als namensgebende Titelfigur gewonnen werden konnten, verwendet Verdis überarbeitete Pariser Fassung aus dem Jahr 1865. Somit wird auch die fesselnde Arie „La luce langue“ zu hören sein.
Trailer zur „Macbeth“-Inszenierung:
concerti-Tipp:
Verdi: Macbeth
Mi. 4.4., 20:15 Uhr
Mit: Anna Netrebko, Zeljko Lucic, Ildebrando D’Arcangelo, Antonio Pappano (musikalische Leitung)
Im Kino