Obwohl sie nur fünf Prozent seines über 500 Werke umfassenden Repertoires ausmachen, wird der Filmmusikkomponist Ennio Morricone heute vor allem mit Italowestern in Verbindung gebracht. Das überrascht nicht wirklich, denn seine Musiken zu Filmen wie „Zwei glorreiche Halunken“ (1966) und „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968) machten den Römer in der ganzen Welt bekannt. Passend dazu erhielt er 2016 auch noch den Oscar zu Quentin Tarantinos Westernfilm „The Hateful Eight“. Für Morricone war es bereits der zweite Goldjunge: 2007 wurde ihm der Ehrenoscar für sein Lebenswerk verliehen.
Ennio Morricone: Der Avantgarde zugeneigt
Seitdem er 1961 seine Karriere in der Filmmusik begann, arbeitete Morricone mit Regisseuren wie Roman Polanski, Pedro Almodóvar und Sergio Leone zusammen und prägte mit seinen Kompositionen ganze Generationen – so sehr, dass sogar Metal- und Rockbands wie Metallica oder Motörhead seine Werke in ihre Bühnenshows integrierten und Stars wie Herbie Hancock, Andrea Bocelli und Bruce Springsteen ihm zu Ehren ein Album mit Neuinterpretationen seiner Werke herausbrachten.
Das Image des großen Filmmusikkomponisten ist der mittlerweile Neunzigjährige nie wirklich losgeworden, obwohl er schon immer auch leidenschaftlich der musikalischen Avantgarde zugeneigt war und Werke im Stil von Anton Webern komponierte. Mehr als hundert Orchester- und Kammerwerke sowie Vokalwerke und Messen entstanden abseits der Filmbranche. Zukünftig möchte sich Morricone mehr solcher unabhängiger Stücke widmen, ist sich aber durchaus bewusst, dass er seine Bekanntheit und Popularität der Filmmusik zu verdanken hat.
Abseits des Films
Im Feature „Musik nicht nur für eine ,Handvoll Dollar’“ auf Deutschlandfunk spielt der Titel zwar auf den berühmten Italowestern „Für eine Handvoll Dollar“ an, für den Ennio Morricone den Score komponierte, inhaltlich beleuchtet Klaus Gehrke, anlässlich des 90. Geburtstags Ennio Morricones, aber die „ernste“ Musikseite des Komponisten, abseits des Filmgeschäfts.
Mit der Musik zum Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ wurde Ennio Morricone weltberühmt:
concerti-Tipp:
Nicht für eine „Handvoll Dollar“
Do. 15.11.2018, 22:05 Uhr
Deutschlandfunk