Händels „Messiah“ genießt zweifelsohne Kultstatus und gehört bis heute zu den populärsten Beispielen geistlicher Musik des christlichen Abendlandes. Vor genau 275 Jahren, am 13. April 1742, wurde es in der Dubliner Neale’s Music Hall uraufgeführt. Heutige Ohren vernehmen allerdings einer veränderten Fassung, denn bedingt durch sich wandelnde Aufführungsbedingungen und Solisten nahm Händel verschiedenen Umarbeitungen vor, sodass das Oratorium nie in einer endgültigen Form vorlag.
In Irland umjubelt, in England gemieden
„The Sacred Oratorio“, wie Zeitgenossen Händels es nannten, verbindet Elemente des englischen Anthems, des italienischen Oratoriums sowie der deutschen Passionsmusik. Nach der erfolgreichen Uraufführung in Dublin gestaltete sich die Etablierung des „Messiah“ im Londoner Konzertbetrieb umso problematischer – noch Jahre später wurde das Werk etwa als blasphemisch verurteilt. Händel war schon in der Saison 1740/41 mit dem Versuch gescheitert, mit „Imeneo und Deidamia“ seine italienischen Opern fortzuführen und wollte sich aus diesem Grund in der darauffolgenden Saison zurückziehen. Den Anlass für die Komposition eines neuen Oratoriums brachte schließlich eine Einladung zu einer Konzertreihe in Dublin.
Siegeszug schließlich auch in London
In England begann sich erst ab 1750 eine jährliche Aufführungstradition zu bilden, nachdem das Oratorium in London zum ersten Mal am 19. März 1743 im Covent Garden Theatre als „A New Sacred Oratorio“ angekündigt wurde, ohne den Titel „Messiah“. Händel schloss von nun an seine Oratorien-Saisons in der Fastenzeit mit einer Aufführung des „Messiah“ ab und gab nach Ostern eine weitere Vorstellung in der Kapelle des Foundling Hospitals, deren Erlös den Findelkindern und Waisen zugute kam.
Dame Emma Kirkby 1982 im Westminster Abbey mit der Academy of Ancient Music unter der Leitung von Christopher Hogwood:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.