Am 20. März wäre Bernd Alois Zimmermann hundert Jahre alt geworden. Dass dieses Jubiläum mitten in die Passionszeit fällt, könnte passender nicht sein, war doch der religiös geprägte Komponist ein Meister des tönenden Pessimismus, der sich in seinen Werken explizit mit Unrecht, Gewalt und Unterdrückung befasst hat. Dass Zimmermann damit den Nerv seiner Zeit traf, zeigen die in positiver wie in negativer Hinsicht sehr heftigen Reaktionen auf die Uraufführung der Oper „Die Soldaten“ im Jahr 1965 als zentrales Werk seines Schaffens. Opernexperte Peter Krause blickt auf das Leben Zimmermanns und dessen kompositorische Idee – und rückt „Die Soldaten“ als bedeutendste deutsche Nachkriegsoper in den Fokus: Die Oper Köln als Ort der Uraufführung ehrt nämlich den Komponisten mit einer Neuinszenierung des in vielerlei Hinsicht ungeheuerlichen Werks.
Festivaltipps und intime Einblicke
Ungleich unbeschwerter sind da zwei Festivals in Österreich und England, die wir Ihnen näher vorstellen: Das Aldeburgh Festival gilt nicht nur als Hochburg für exquisite Aufführungen der Musik Benjamin Brittens, sondern lockt auch mit einer malerischen Landschaft, wie sie es nur in England geben kann. Das Festival „Musik im Riesen“ wiederum, das im Mai im Tiroler Örtchen Wattens stattfindet, ist nicht nur akustisch, sondern auch visuell ein Erlebnis für die Sinne, finden doch die Konzerte in André Hellers zauberhaften Kristallwelten statt.
Einen hoch spannenden und bemerkenswert persönlichen Einblick in seine musikalischen Vorstellungen und Sichtweisen gab Vladimir Jurowski unserem Autor Helge Birkelbach. Jurowski ist seit Beginn dieser Spielzeit Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB). Und da Dirigent, Orchester und Publikum voneinander schon jetzt schlicht begeistert sind, kann man hier von einer hervorragenden Symbiose sprechen.