Für uns in der Redaktion beginnt die neue Spielzeit bereits im Frühjahr, wenn die zum Teil wie Kunstwerke erscheinenden Saisonvorschauen der Opernhäuser und Orchester eintreffen So ist auch die Sommerpause (ganz abgesehen von den zahlreichen Festivals in dieser Zeit) alles andere als ein Sommerloch. Trotzdem freuen wir uns, wenn es nun wirklich los geht und die vielversprechenden Vorschauen mit Leben gefüllt werden.
Besonders im Fokus steht dabei das Gewandhausorchester, das diese Saison nicht nur den Amtsantritt Andris Nelsons als Gewandhauskapellmeister, sondern auch sein 275-jähriges Bestehen feiert.
Auch der 40. Todestag von Maria Callas lohnt den Blick zurück. Ist es doch nicht nur ihre einzigartige Stimme, die zumindest in Aufnahmen weiterlebt, sondern auch ihre wegweisende Art, Figuren zu verkörpern, die oftmals viel aufregender und anstößiger war als so manche gewollte Provokation aktueller Regiekonzepte.
„Aufregend“ und „anstößig“ sind auch Attribute, die Teodor Currentzis anhaften. In unserem Titelinterview überrascht der Dirigent jedoch mit bemerkenswert ernsthaften und unprätentiösen Seiten und zeigt sich als eine Persönlichkeit, für die Äußerlichkeiten nicht mehr sind als nur ein Spaß.
PS: Auszeichungen für Künstler und Musiker gibt es viele. Eine jedoch vermissen wir bislang: diejenigen für die Zuhörer. Daher suchen wir dieses Jahr das „Publikum des Jahres“. Veranstalter in Deutschland können dafür ihr eigenes Publikum vorschlagen. Doch was genau zeichnet ein Publikum aus? Welche Funktion hat es – außer der Tatsache, dass es mit seiner Kaufkraft die Kunst am Leben hält? Und vor allem: Wie sehen die Musiker ihr Publikum und was wünschen sie sich von ihm? Künstler wie Jan Lisiecki oder David Orlowsky stellten sich für uns vor die Kamera und gaben ihre ganz eigene Sichtweise auf „ihre“ Hörerschaft preis – nachzusehen auf unserer Facebook-Seite. Veranstalter können übrigens noch bis zum 15.9. per E-Mail Vorschläge einreichen.