In diesem Sommer haben wir uns mit besonders großer Neugierde durch die Spielzeitvorschauen aller Opernhäuser und Konzertveranstalter gearbeitet. Angesichts der Erfahrungen aus dem ersten Halbjahr wird unsere Vorfreude auf die beginnende neue Saison von der Sorge getrübt, was von den Plänen am Ende Makulatur, was vielleicht sogar Wunschdenken ist. Auch wenn sich jetzt die Vorhänge heben, ist klar: Mit reduzierten Platzkapazitäten, kurzen Programmen und Abstandsvorschriften sind die Bedingungen für das Publikum extrem und für Veranstalter und Künstler so kompliziert, dass Defizite und eine nachhaltige Beschädigung des Musiklebens drohen.
Lichtblicke
Doch es gibt auch Lichtblicke. Die Salzburger Festspiele etwa fanden zwar mit Einschränkungen statt, jedoch lassen sich die umjubelten Aufführungen mitnichten als Notlösungen bezeichnen. Die fulminante „Così fan tutte“ wäre sicher auch zu coronafreien Zeiten unsere Inszenierung des Monats geworden. Auch John Neumeiers Hamburg Ballett trotzt der Pandemie und nahm als eine der ersten Compagnien den Probenbetrieb wieder auf – mit großem Aufwand, wie wir vor Ort festgestellt haben. Und so glauben wir, dass mit Kreativität, Mut und Ausdauer die Musik eine Zukunft hat. Denn sie ist nicht nur systemrelevant, sondern vielmehr systembegründend – und eine Herzensangelegenheit.
Ihre Meinung interessiert uns!
Anstatt ins Konzert oder in die Oper zu gehen, haben wir Livestreams verfolgt, Konzertmitschnitte angesehen oder die verstaubte Plattensammlung durchgestöbert. Nun, da die Konzertsäle und Opernhäuser allmählich wieder öffnen, sind Sie, das Publikum gefragt! Wir möchten von Ihnen wissen, wie Ihre Rückkehr ins Musikleben aussieht und wie Sie Ihre Konzert- und Opernbesuche mit Abstand und Maske erlebt haben. Oder gehören Sie nun ganz zum „Team Livestream“ und nutzen lieber Online-Angebote im eigenen Konzertsaal zu Hause? Erzählen Sie uns von Ihrem Musikleben unter redaktion@concerti.de.
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