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Herbert Blomstedt wird 90

Bach, Bruckner, Blomstedt

Happy Birthday! Herbert Blomstedt feiert heute seinen 90. Geburtstag

vonJulia Hellmig,

Das NDR Elbphilharmonie Orchester hat bereits im Großen Saal von Hamburgs neuem Wahrzeichen Platz genommen. Bruckners Fünfte steht für den Abend auf dem Programm. Federnden Schritts tritt der Dirigent aufs Podest. Ohne Pult, ohne Taktstock, dafür mit Turnschuhen ausgestattet. Ein gut trainierter Läufer schafft einen Halbmarathon in 1:30 Stunden – so lange braucht auch Herbert Blomstedt für die Generalprobe. Ein kompletter Durchlauf, eine freundliche Anmerkung hier, eine knappe Korrektur dort. Kaum zu glauben, dass der formvollendete Maestro heute seinen 90. Geburtstag feiert!

Offen für die Musik

Am 11. Juli 1927 wurde Herbert Blomstedt als Sohn schwedischer Eltern in den USA geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung zunächst am Königlichen Konservatorium in Stockholm sowie an der Universität von Uppsala, wo er sich auch intensiv mit Alter Musik auseinandersetzte. An der Juilliard School studierte er Dirigieren und arbeitete anschließend als Assistent bei Igor Markewitsch und Leonard Bernstein. Seine internationale Karriere begann 1953, als er den Koussevitzky-Preis gewann, der ihn an die Spitze des San Francisco Symphony Orchestra führte. Von 1996 bis 1998 war er Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters, bis 2005 leitete er als Nachfolger von Kurt Masur das Gewandhausorchester Leipzig.

Von Bach bis Bruckner

Herbert Blomstedt
Herbert Blomstedt © Martin Lengemann

Herbert Blomstedt nennt Bach seinen „musikalischen Leitstern“, von der Stadt Leipzig erhielt er 2011 die Bach-Medaille. Gleichzeitig gilt er als einer der besten Bruckner-Dirigenten. An seine erste Bruckner-Sinfonie erinnert er sich noch genau: „Meine erste Bruckner-Sinfonie habe ich mit dreizehn gehört, sie hat mich total begeistert und gefangen genommen. Ich ging mit meinem Bruder nach Hause und wir haben versucht, diese Melodien nachzupfeifen, damit wir sie nicht vergessen.“ Und wie sieht es mit anderen Komponisten aus? Im Interview verriet er damals: „Es gibt es noch viel wunderbare nordische Musik, die ich nie gemacht habe. Außerdem habe ich nur zehn Hadyn-Sinfonien aufgeführt.“ Wie gut, dass es noch 97 weitere gibt.

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