Mit jeden Tag steigt die Zahl der am Corona-Virus Erkrankten in Deutschland – und ebenso steigt die Zahl der Veranstalter, Orchester, Konzert- und Opernhäuser, die ihre Türen zur Eindämmung der Ansteckungsgefahr und damit zum Wohle der Allgemeinheit schließen müssen. Nachdem die Absagewelle im südlichen Bayern ihren Anfang nahm, zogen mittlerweile auch die nördlichen Häuser und Festivals von Schleswig-Holstein über Mecklenburg-Vorpommern bis Hamburg nach.
Dass das Konzertleben von einen Virus jedoch noch lange nicht komplett ausgehebelt wird, zeigen die Online-Initiativen einiger Häuser mit der Einrichtung von Live-Streams, die als „Geisterkonzerte“ betitelt werden. Musik ohne Publikum erscheint auf den ersten Blick sinnlos, doch gibt sie den Künstlern ihre Daseinsgrundlage: In den nächsten Monaten werden es Musiker – insbesondere die freischaffenden – weltweit schwer haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Umso wichtiger ist es, das Publikum weiterhin an sich zu binden. So wie tagesaktuell Pianist Igor Levit. Am 12. März veröffentlichte er auf Twitter ein Statement mit einer neuen Idee:
„Leere Konzertsäle. Die Vorstellung, gemeinsam Musik zu hören und zu erfahren ist dahin – zumindest jetzt. Es ist notwendig, aber dennoch so traurig. Aber es ist in Ordnung. Dennoch: Ich möchte weiterhin meine Musik mit euch teilen. Hören. Erfahren. Was auch immer funktioniert. Deshalb versuche ich etwas Neues: private Konzerte. Ihr seid das Publikum. Ab heute, 19 Uhr MET werde ich von meinem Zuhause aus für euch spielen, hier bei Twitter. Welches Repertoire? Weiß ich noch nicht. Wir werden sehen. Es ist ein Experiment. Social Media Hauskonzert – bis wir uns im realen Leben wiedersehen.“
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