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„Otello“ & „Othello 2.0“ am Theater Kiel

Der ewig Ausgegrenzte

In Kiel feiert Shakespeares Othello eine Doppelpremiere – als Oper und Ballett.

vonIrene Bazinger,

Er ist zwar ein Held auf dem Schlachtfeld, aber in seiner Heimatstadt Venedig bleibt er ein gesellschaftlicher Außenseiter, weil seine Haut dunkel ist und er nicht in der Lagunenstadt geboren wurde. Über diesen Undank und die damit verbundene Demütigung kommt Othello nie hinweg, sie wird schließlich sein Leben zerstören. Die Oper Kiel widmet sich ihm nun gleich auf doppelte Weise: Zum einen inszeniert Alexandra Liedtke ­„Otello“, das Alterswerk von Giuseppe Verdi, zum anderen bringt Amilcar Moret Gonzalez mit dem hauseigenen Ballett­ensemble ­„Othello 2.0“ heraus.

Den 1977 geborenen Kubaner verbindet viel mit dieser Figur, die er einst in John Neumeiers Hamburger Company tanzte. In seiner Choreografie versetzt er die mörderische Geschichte um Liebe, Eifersucht und Intrigen in unsere Gegenwart und unterstreicht mit unterschiedlicher Musik und diversen Tanzstilen die zeitlosen Aspekte von Shakespeares Tragödie. In deren Mittelpunkt stehen natürlich weiterhin die Themen Ausgrenzung und Rassismus.

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